Herbe Verluste unter den reichsten Schweizern

Barren an Finegold
Ultrareiche legen ihr Vermögen beispielsweise in Goldbarren an. (Bild: L. Hamilton / pixabay)

Jedes Jahr sorgt das «Bilanz»-Ranking zu den reichsten Bewohnern der Schweiz für Gesprächsstoff. Diesmal sind viele aber um Milliarden ärmer.

Die Liste der 300 Reichsten der Schweizer ist völlig durcheinandergeraten.

Auf dem Siegertreppchen zuoberst steht Gérard Wertheimer, einer der Besitzer der Luxusmarke Chanel, der in Genf wohnt und schätzungsweise 41,5 Milliarden Franken sein Eigen nennen darf.

Zuwachs beim Vermögen

Gérard Wertheimer und sein Bruder Alain gelten als die stillsten Milliardäre der Mode, schrieb das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» in der Nacht auf den heutigen Freitag zur Publikation der jährlichen Rangliste zu den «300 Reichsten der Schweiz».

Gérard war 2022 noch mit 38,5 Milliarden Franken an Vermögen auf dem zweiten Platz der Rangliste geführt gewesen. Chanel ist aber im Höhenflug.

Absturz aus der Höhe

Im Vorjahr führten mit einem geschätzten Vermögen von 54,5 Milliarden Franken die Gebrüder Kamprad, also die Ikea-Erben um Peter, Jonas und Mathias Kamprad, die Liste der Schweizer Milliardäre an.

Da änderte das Wirtschaftsmedium «Bilanz» aber seine Meinung und taxierte die Vermögenswerte neu. Das Vermögen der Familie sei nämlich zu einem grossen Teil in einer Stiftung untergebracht, auf das die Familie gar keinen Zugriff habe, hiess es.

Und schon schrumpfte der tatsächliche Besitzstand auf «nur noch» 13,5 Milliarden Franken.

Aufstieg mit Abstieg

Auf dem zweiten Platz landeten diesmal die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé, denen Teile des Roche-Konzerns gehören. Sie mussten aber Federn lassen, denn die Aktien verloren stark an Wert.

Die Entwicklung des Vermögens der 300 reichsten Familien der Schweiz
Die Multimilliardäre der Schweiz mussten zuletzt etwas Federn lassen. (Quelle: Bilanz)

Bei den Roche-Familien ging es um 4 Milliarden Franken nach unten. Sie können sich aber immer noch über 26,5 Milliarden Franken und aufgrund der Verschiebungen an der Spitze um den Aufstieg von Platz 3 freuen.

Deutscher wird reicher

Der Drittplatzierte reichste Bewohner der Schweiz ist Klaus-Michael Kühne, über den muula.ch regelmässig berichtet, weil der Deutsche seit Jahrzehnten in der Schweiz lebt und ihm Teile des Logistikkonzerns Kühne & Nagel gehören.

«Bilanz» weist für ihn 24,5 Milliarden Franken an Reichtum aus. Im Vorjahr waren es noch 23,5 Milliarden Franken gewesen, was heisst, dass er nun immerhin eine Milliarde Franken mehr hat.

Rund 25 Milliarden fehlen

Unter den ersten zehn reichsten Familien des Landes sind auch die Blochers, die mit ihrer Ems-Chemie & Co. rund 13,5 Milliarden Franken an Besitztümern aufweisen. Im Vorjahr hatten sie aber noch 14,5 Milliarden Franken auf der «Hohen Kante».

Insgesamt mussten die 300 Reisten der Schweiz in diesem Jahr unter dem Strich den Verlust von 25 Milliarden Franken beklagen.

Das Gesamtvermögen schrumpfte in der seit Jahrzehnten publizierten Übersicht aufgrund von Wertveränderungen, Währungsverschiebungen und tatsächlichen Verlusten um rund 3,2 Prozent auf 795,025 Milliarden Franken.

Das ist aber selbstverständlich alles halb so wild.

24.11.2023/kut.

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