Mieter müssen tiefer in die Tasche greifen

Eine Wohnung
Vermieter können ihre Mieten anheben. (Bild: J. Ceborski / unsplash)

Die Mieten sind in der Schweiz an das Niveau der Hypothekarzinsen gekoppelt. Nun kommen höhere Mieten auf Wohnungsmieter zu.

Der historische Moment des Zinsanstieges hat nun auch den Schweizer Mietmarkt erreicht.

Das zuständige Bundesamt für Wohnungswesen BWO erhöhte den hypothekarischen Referenzzinssatz ab 2. Juni um 0,25 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent, wie es am heutigen Donnerstag auf seiner Webseite bekanntgab.

Inflation zäumen

Der zugrundeliegende Durchschnittszinssatz lag bei 1,44 Prozent, wie es in der Übersicht hiess. Das Niveau von 1,5 Prozent war im März 2020 verlassen worden.

Damit schlägt sich jetzt das generell höhere Zinsniveau, welches die Zentralbanken weltweit eingeleitet haben, um die Inflation in Schach zu halten, auch auf den Mietmarkt durch.

Indirekt heizen die Notenbanken damit aber die Teuerung auch an.

Höhere Finanzierungskosten

Viele Mieter müssen nämlich nunmehr mit Mieterhöhungen auf den nächstmöglichen Kündigungszeitpunkt rechnen.

Vermieter können selbst bestehende die Mietverhältnisse anpassen, wenn der vom BWO publizierte Hypothekarzins steigt. Für Neumieter geht es praktisch automatisch nach oben.

Die Idee dahinter ist, dass Eigentümer von Wohnraum auch von höheren Finanzierungskosten betroffen sind.

Als das Zinsniveau sank, gingen die Mieten auch zurück, wenn sich Mieter bei ihren Vermietern gemeldet und eine Mietzinsreduktion eingefordert haben.

Teuerung legt zu

Marktbeobachter sagen in diesem Jahr sogar noch eine weitere Erhöhung des Referenzzinssatzes voraus. Die nächste BWO-Publikation ist für den 1. September vorgesehen.

Damit steigt die Teuerung im Land quasi automatisch, weil die Mieten relativ grosse Ausgabeposten in den Warenkörben der Menschen darstellen.

Doch das Bundesamt für Statistik BFS hatte bereits vorgesorgt und den Anteil der Mieten am Warenkorb gesenkt, wie muula.ch berichtete.

Somit schlagen sich die Erhöhungen zwar in der Bevölkerung nieder, aber die Statistik zeigt die Effekte nicht so hoch an.

01.06.2023/kut.

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