Nestlé setzt neuen Produkt-Trend

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Neues Lernen mit Nestlé-Keksen (Bild: PD)

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat in Brasilien ein neues Produkt von besonderer Tragweite lanciert. Den Ausschlag dafür gaben Mitarbeiter mit Hörbehinderungen.

Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé hat in seiner Niederlassung in Brasilien ein ungewöhnliches Produkt auf den Markt gebracht. Über die Traditionsmarke Passatempo, die es seit Jahrzehnten in dem südamerikanischen Land gibt, lancierte das Unternehmen eine Sonderedition von Keksen, die das Alphabet der Gebärdensprache tragen.

Dies sei als Massnahme zum spielerischen Lernen und zur Integration gedacht, teilte das Unternehmen in einer Medienmitteilung diesbezüglich mit.

Geniale Idee

Es sei eine Wertschätzung an die Mitarbeitenden, welche die Gebärdensprache täglich in der Firma verwendeten, und an die rund zehn Millionen Gehörlosen Brasiliens, welche die Zeichensprache täglich bräuchten, hiess es weiter.

Die Idee ist so einfach, wie genial. Spielerisch werden Kinder sowie Erwachsene über die Kekse an die meist völlig unbekannte Welt der Gebärdensprache herangeführt. Damit werde die Gelegenheit genutzt, die Zeichensprache – immerhin die zweite Amtssprache Brasiliens – sichtbarer zu machen, teilte der Schweizer Nahrungsmittelkonzern ausserdem mit.

Weiterbildung über Kekse

Gleichzeitig würden grundlegende Werte, wie Integration und Empathie, mit ganz normalen Keksen verdeutlicht, hiess es.

Die Vorgehensweise des Unternehmens dürfte dabei ohne Übertreibung ein Trendsetter sein. Mit der Kampagne «Spass und Lernen für alle» nutzt der Konzern seine eigentlich profanen Produkte geschickt, um auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam zu machen beziehungsweise spielerisch – über das Zusammenstellen von Buchstaben der Gebärdensprache auf Keksen zu Wörtern – die Integration etwa von Behinderten zu fördern.

In Brasilien wurden Kekse mit Gebärdensprache auf den Markt gebracht.
Keks Brasilien
Inclusiveness of the disabled in a simple way. (images: media service)

Der Nestlé-Konzern setzt sich in Brasilien laut den Angaben seit Jahrzehnten für die Integration von Gehörlosen ein. Neben speziell auf die Zeichensprache angepasste Arbeitsplätzen stünden bei Bedarf auch Gebärdendolmetscher zur Verfügung, teilte das Unternehmen im Marketing-Jargon zudem mit.

Gelungener Coup für Ziele

Die Firma wolle ein Abbild der brasilianischen Gesellschaft sein und da gehörten Gehörlose eben auch dazu. Das Unternehmen setze sich ein, Barrieren abzubauen, schrieben die Verantwortlichen weiter. Mit dem Alphabet der Gehörlosen auf Keksen ist dem Schweizer Konzern auf originelle Weise sicher ein Coup in diese Richtung gelungen.

Die Kombination von Bildung und Alltagsprodukte, wie etwa die Süssigkeiten von Nestlé, ist ein neuer Trend, der sicher auch noch in Zukunft auf die eine oder andere Art für Schlagzeilen sorgen wird.

10.09.2022/kut.

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