Management der Swiss bringt sich selbst in Sicherheit

Ein Flugzeug der Swiss in der Luft über den Alpen
Die Swiss muss sich ein neues Topmanagement suchen. (Bild: PD)

Bei der Fluggesellschaft Swiss verlässt kurz nach dem Finanzchef auch der CEO seinen Posten. Sinkt das Schiff beziehungsweise die Airline?

Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang für eine Firma. Kurz nachdem der Finanzchef den Bettel hingeschmissen hat und zu einer anderen Firma wechselt, geht auch der CEO.

Überraschende Mitteilungen

Genauso ergeht es jedoch derzeit der Premiumfluggesellschaft Swiss.

Am Montag dieser Woche wurde bekannt, dass Swiss-CFO Markus Binkert zur Catering-Firma SV Group wechselt, wie muula.ch berichtete.

Am heutigen Donnerstagabend gab die Fluggesellschaft überraschend bekannt, dass sie sich auch einen neuen Konzernchef suchen muss. 

Nur drei Jahre im Amt

Mit Wirkung vom 1. Juli 2024 werde Dieter Vranckx, CEO von Swiss International Air Lines in die Geschäftsleitung des Mutterkonzerns Lufthansa berufen, teilte die Fluggesellschaft mit.

Der Manager steht erst seit 2021 an der Spitze der Airline. Über zwanzig Jahre arbeite der Schweizerisch-belgische Doppelbürger Vranckx bereits für die Lufthansa Group, davon mehr als siebzehn Jahre für Swiss und vormals Swissair, würdigte die Firma den Wechsel.

Swiss-CEO Dieter Vranckx
Swiss-CEO Dieter Vranckx hat einen neuen Job. (Bild: PD)

Die Suche nach einer Nachfolge sei in die Wege geleitet worden, führte Swiss weiter aus. Somit sucht die Fluggesellschaft nicht nur einen Finanzchef, sondern gleichzeitig auch noch einen Konzernchef.

Verkauf der Schweizer Einheit

Wie muula.ch bereits berichtete, macht das Mutterhaus Lufthansa ihre Schweizer Tochtergesellschaft Swiss hübsch für einen Verkauf.

Daher haben so langjährige Lufthanseaten, wie Vranckx, wohl keine Lust, mitverkauft zu werden und wechseln zuvor in die Konzernzentrale oder verlassen wie CFO Binkert die Firma. Das Topmanagement der Swiss bringt sich also quasi selbst in Sicherheit.

Vielflieger laufen davon

Gleichzeitig ist das Geschäft mit Konkurrenten wie Emirates, Etihad und Qatar Airways aus der Golfregion sowie Singapore Airlines, Cathay Pacific sowie Thai Airways schwierig für Lufthansa geworden.

Die Vielflieger kehren Swiss und Lufthansa scharenweise die Rücken, der Service ist oftmals eine Katastrophe und an Optimierungsmöglichkeiten gibt es in der fast vollkommenen ausgequetschten Zitrone kaum noch etwas zu holen.

Lukratives Mandat

Ganz so ohne Stütze wollte die Lufthansa-Gruppe die Swiss dann doch nicht im Markt weiterlaufen lassen.

Swiss-CEO Vranckx werde künftig als Vizepräsident des Verwaltungsrats dem Aufsichtsgremium angehören, hiess es weiter im Communiqué.

Solche Mandate sind aber bekanntermassen persönliche Mandate und diese können selbst noch nach dem Verkauf einer Firma weiter ausgeübt werden.

22.02.2024/kut.

Management der Swiss bringt sich selbst in Sicherheit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert