Die Schweiz gibt sich immer sehr umweltfreundlich. Dabei stimmt dies bei einer der bedeutendsten Art von Umweltverschmutzung gar nicht.
Der Umweltschutz wird in der Schweiz offiziell grossgeschrieben. Doch kommt es dann zu den Individuen, ist das Thema in weiter Ferne.
Dies zeigt eindrücklich der Blick auf den aktuellen Fahrzeugbestand der Schweiz, den das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Donnerstag in einer Medienmitteilung bekanntgab.
Demnach waren Mitte Oktober schweizweit insgesamt rund 6,4 Millionen Strassenmotorfahrzeuge (ohne Motorfahrräder) zum Verkehr zugelassen. Dies sind 56.000 Fahrzeuge beziehungsweise fast 1 Prozent mehr als im Jahr 2021.
Private vorne
Ziemlich genau drei Viertel aller Fahrzeuge sind laut der provisorischen Auswertung aber Personenwagen. Dieser Bestand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 32.600 Stück oder 0,7 Prozent auf rund 4,7 Millionen Fahrzeuge. Das heisst der Individualverkehr ist hierzulande extrem hoch.
Doch Umweltschutz scheint da eher erst langsam eine Rolle zu spielen. Der Anteil der reinen Elektroautos am Personenwagenbestand erhöhte sich 2022 gegenüber dem Vorjahr zwar von niedrigen 1,5 auf 2,3 Prozent und jener der Hybrid-Fahrzeuge von 4,3 auf 6,0 Prozent.
Die mit Abstand grössten Segmente bilden jedoch nach wie vor die Umweltschleudern an benzinbetriebenen Personenwagen mit 63,4 Prozent sowie die Dieselautos mit 27,9 Prozent.
Illusion des Klimaschutzes
Die zwei Zahlen ergeben 91,3 Prozent an umweltfeindlichen Dreck-Fahrzeugen unter Personenwagen im Inland. Das ist schon extrem hoch.
In der Schweiz gibt es immer mehr zugelassene Fahrzeuge auf den Strassen.
Und wie der Blick auf die Grafik eindrücklich zeigt, geht es beim Fahrzeugbestand seit den 1980er Jahren kontinuierlich nach oben. Die Reduktion der Umweltverschmutzung mittels klimafreundlicheren Antrieben ist also eher eine Illusion.
Verdopplung des Bestandes
Allein die Zahl der Personenwagen, die für einen Grossteil an Schadstoffausstoss verantwortlich sind, legte von zirka 2 auf fast 5 Millionen Fahrzeugen zu. Insgesamt verdoppelte sich innerhalb weniger Jahre sogar die Zahl an mehrheitlichen Umweltsündern in der kleinräumigen Schweiz.
Dies erscheint alles nicht so umweltfreundlich. Wie muula.ch unlängst berichtete, war es der Schweiz noch an einer anderen Stelle völlig klima-egal.
Und wenn die Energie, die bei den Elektroautos beziehungsweise Hybrid-Fahrzeugen eingesetzt wird, nicht nur immer teuerer wird, sondern auch noch aus umweltschädlicher Produktion stammt, wird das Bisschen Elektromobilität sowieso zur Farce, wie ebenfalls auf muula.ch zu lesen war.
10.11.2022/kut.