Bankfilialen werden vermehrt zu Postämtern

Filiale der Basler Kantonalbank
Bei der Basler Kantonalbank BKB sind Filialen beispielsweise sehr modern gestaltet. (Bild: PD)

Bei den Banken ist ein rasanter Wandel in den Schalterhallen festzustellen. Die Post wird mancherorts zum Vorbild.

Wer heutzutage in eine Bankfiliale geht, der könnte oftmals meinen, sich verirrt zu haben. Vorbei sind nämlich die Zeiten, als Panzerglas die Bankangestellten von der Kundschaft abschirmten.

Eine Sitzecke hier, ein Espresso-Automat dort, so wird heutzutage Banking vielerorts gemacht.

Apps und Plattformen

Ein gutes Beispiel dafür ist die Basler Kantonalbank BKB, deren Zentrale oder einzelne Filialen wie auch bei zahlreichen Konkurrenten kaum noch wiederzuerkennen sind.

Der Wandel ist spürbar, denn um Kundschaft zum Beratungsgespräch zu locken, müssen sich die Banker einiges einfallen lassen. Mittlerweile suchen nämlich viele Kunden ihre Finanzierungen einfach online, vergleichen die Angebote auf Plattformen und nutzen fleissig Apps.

Geld verdienen auf Fläche

Doch neben der Umgestaltung in ansprechende Beratungszentren ohne den Touch von vergangenen Zeiten ist noch ein anderer Wandel festzustellen.

Immer weniger Kunden frequentieren nämlich die modernen Bankfilialen überhaupt und daher müssen sich die Geldhäuser überlegen, wie sie den Platz auch rentierlich nutzen.

Und an dieser Stelle kommt die Post ins Spiel. Wer nämlich unlängst mal auf einer Schweizer Postfiliale war, der weiss, dass es neben Briefmarken, Umschlägen oder Schreibwaren, mittlerweile auch Mobilfunk-Abos, Anlagetipps und sogar während der Wartezeit die Beratung für Banken, Versicherungen oder Krankenkassen gibt, wie auch muula.ch berichtete.

Erledigen von Behördengängen

Aus all dies zieht die Post ihre Vorteile, weil sie mit dem vermieteten Platz in ihren Filialen neue Einnahmequellen generiert.

Genau dieses Modell muss nun auch Vorbild für Geldhäuser gewesen sein, über welche die «Süddeutsche Zeitung» dieser Tage berichtete, denn Sparkassen haben ein Pilotprojekt lanciert, welches auch für die Schweiz interessant sein dürfte.

Die Sparkassenfilialen werden nämlich zu Rathäusern beziehungsweise zu Meldebehörden.

In den Filialen der Geldhäuser können Bürger, etwa in Köln, nämlich mehrfach die Woche ihre Behördengänge erledigen und etwa ID-Karten erneuern oder Führerscheine in Empfang nehmen.

Win-Win für alle

Gerade Sparkassen können im Vergleich vielleicht zu Grossbanken um UBS oder Credit Suisse nicht so schnell auf ihre Filialen verzichten, weil die Kundschaft nicht so agil ist und ihre Bankgeschäfte zum Beispiel über Apps abwickeln.

Da die Kosten für die «Glaspaläste» aber hoch sind, kommt eine Partnerschaft mit den Behörden sicher gerade recht. Es ist quasi Win-Win-Win, weil Banken, Behörden und auch die Bürger alle einen Nutzen aus der Kooperation ziehen können.

Kein Geld für Räuber

Und meldet sich jemand behördlich an oder um, könnten die Bankmitarbeiter auf diesen umgestalteten Filialflächen doch auch gleich noch fragen, ob es Nachwuchs gab und ein Sparplan für Kinder gewünscht wird oder, ob eventuell die Finanzplanung für den Ruhestand ein Thema wäre.

Vielleicht gehen Banken dann sogar noch weiter und eifern der Post erneut nach. Die Erledigung von Bankgeschäften in den Schweizer Bergen könnte doch auch zwei- oder dreimal pro Woche in anderen als angestammten Filialen stattfinden. Wie wäre es in einer gemütlichen Ecke beim Bäcker oder im Volg-Laden?

Bleibt zu hoffen, dass sich das neue Modell auch bei Bankräubern rasch herumspricht. Denn kommt eine Person aus einer Bankfiliale könnte sie künftig nur einen neuen Reisepass, aber kein Bargeld dabeihaben.

21.02.2023/kut.

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