Assekuranz sitzt auf einem Datenschatz

Ein Porsche auf einer Strasse
Im Kanton Zug kann man häufiger einen Porsche antreffen. (Bild: K. Orr / pixabay)

Versicherer wissen sehr viel über ihre Kundschaft. Aus den Daten liest die Axa Schweiz sogar gesellschaftliche Phänomene ab.

Versicherungen verfügen über viele Daten und nutzen sie für ihre Firmenstrategien. Doch Axa Schweiz teilt die Erkenntnisse aus ihrem Bestand gerne auch mit der Öffentlichkeit.

Zug und Schwyz führen

So ergab die jüngste Publikation eine Analyse zum Fahrzeugbestand, in welchem Kanton der Schweiz die teuersten Autos fahren. Auf den Strassen des Kantons Zug seien die teuersten Fahrzeuge der Schweiz unterwegs, hiess es.

Dies ergab die Statistik der Axa in Winterthur für das Jahr 2023, der grössten Schweizer Motorfahrzeugversicherung.

Der durchschnittliche Fahrzeugwert betrug im Kanton Zug rund 65.000 Franken. An zweiter Stelle stand der Kanton Schwyz mit etwas mehr als 58.000 Franken, gefolgt von Appenzell Innerrhoden mit knapp 55.000 Franken.

Unterschiede zur Romandie

Schlusslichter waren die Kantone Freiburg, Neuenburg und Jura mit Werten um die 44.000 beziehungsweise 43.000 Franken. Die Differenz ergibt immerhin rund 20.000 Franken und schneidet fast entlang des Röstigrabens.

Westschweizer können von Mercedes-Benz, Audi, Porsche und grossen BMWs quasi nur träumen.

Zentralschweiz liegt bei Fahrzeugwerten vorne

Schaut man auf die Kilometerleistung, so liegt Neuenburg plötzlich an erster Stelle. Die Neuenburger fuhren im Schnitt 14.500 Kilometer pro Jahr, wie aus den Axa-Daten weiter hervorging.

Die Zuger rasten mit ihren teuren Schlitten hinterher und lagen mit 13.800 Kilometern pro Jahr an zweiter Stelle. Am Ende des Rankings lag der Kanton Genf, bei dem die durchschnittliche Kilometerleistung nur bei rund 11.800 liegt. Die Differenz war mit 2700 Kilometern allerdings gar nicht so gross.

Jugend im Tessin

Die neuesten Fahrzeuge waren im Tessin unterwegs, wo die Autos im Schnitt 8,9 Jahre alt waren. Auf dem zweiten Rang landeten erneut die Zuger: Ihre Autos kamen auf ein Durchschnittsalter von 9 Jahren.

Die ältesten Autos fuhren mit Schaffhauser, Berner und Appenzell Ausserrhodener Nummernschildern umher: Sie hatten durchschnittlich 11; 10,9 beziehungsweise 10,7 Jahre auf dem Buckel. Diese Fahrzeuge sind somit rund zwei Jahre älter als jene im Kanton Tessin.

Mittelklassewagen in Genf

Mit den Angaben kommen aber auch gesellschaftliche Phänomene zum Vorschein. So fahren die Tessiner die neuesten Autos, die aber viel günstiger als im Rest der Schweiz sind.

Die Genfer fahren wenig und mit 49.000 Franken lagen ihre Fahrzeuge nur im Schweizer Mittelfeld.

Und die Kunden der Axa im reichen Kanton Zug fahren die teuersten Schlitten mit fast dem geringsten Durchschnittsalter und kommen dabei auch noch auf fast die höchste Fahrleistung des Landes. Die Zuger sind also viel unterwegs.

Hilfen für Firmenstrategien

Die Axa wagt sich mit solchen spannenden Auswertungen regelmässig an die Öffentlichkeit.

Anhand der vollständigen Daten können nun aber andere Schweizer Versicherer sehen, wie ihr Bestand im Vergleich mit der Axa-Kundschaft (ohne Flottenverträge) aussieht.

Dies nützt ihnen dann wieder für ihre Firmenstrategie, denn alle Versicherer sitzen praktisch auf einem Datenschatz.

13.04.2024/kut.

Assekuranz sitzt auf einem Datenschatz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert