Aktien von Haushaltsikone steigen um 850 Prozent

Eine Tupperware-Party
Die Tupperware-Parties sind weltweit bekannt. (Bild: PD)

Ein Klassiker der Haushaltsbranche ist eigentlich in Vergessenheit geraten. Doch dann vervielfacht sich binnen weniger Tage der Wert seiner Aktien.

Seit Jahrzehnten ist Tupperware ein Synonym für hochwertige und langlebige Haushaltsprodukte.

Die Marke mit dem charakteristischen Logo und den berühmten «Wundern» aus Plastik war in den 1950er und 1960er Jahren in den Haushalten weltweit allgegenwärtig – auch in der Schweiz.

Doch in den vergangenen Jahren geriet Tupperware etwas aus dem Fokus – bis jetzt.

Frischhalteboxen gefragt

Das Unternehmen hat sich neu erfunden und die Bedürfnisse der modernen Verbraucher erkannt.

Mit innovativen Produkten und einem frischen Marketing-Ansatz ist Tupperware zurück im Rampenlicht. Doch nicht nur dies.

Seit einigen Tagen schiessen die Aktien des auf wiederverschliessbare Frischhalteboxen bekannten Marke Tupperware in die Höhe.

Das Kursfeuerwerk betrug über 850 Prozent. Vom Pennystock entwickelten sich die Papiere zum Börsenliebling mit einem Aktienkurs um über 4 Dollar je Titel.

Absprache in Chatforen

Marktbeobachter gehen davon aus, dass es sich dabei um ein bewusstes «Hypen» der Titel von Kleinanlegern handelt, wie es bereits bei Gamestop oder Bed Bath & Beyond der Fall gewesen ist.

Damals hatten sich Anleger im Internet über Chatforen verabredet, dass sie alle Aktien der betreffenden Unternehmen ordern würden. Dies hatte die Kurse förmlich explodieren lassen.

Bei Tupperware passieren die Absprachen auf dem Portal Reddit, wie mehrere Wirtschaftsmedien berichteten.

Änderung des Geschäftsmodells

Bei Tupperware gab es unlängst eine Meldung der New-Yorker-Börse NYSE, dass der Titel eine Marktkapitalisierung unter 50 Millionen Dollar aufgewiesen und dies zum Bruch von Regularien geführt habe.

Gleichzeitig ist die Firma mit ihrem Geschäftsmodell unter Druck, weil das jüngere Publikum überhaupt nicht auf die traditionellen «Tupperparties» abfährt und auch weltweit günstigere Konkurrenzprodukte auf dem Markt kommen.

Letztlich brachten das Unternehmen aber auch Gerüchte um Bilanzfehler unter Druck. Mit dem Hype um die Aktien rücken aber sowohl die Traditionsfirma als auch deren Papiere wieder in das Bewusstsein der Menschen.

Profianleger austricksen

Die als «Meme»-Aktien bezeichneten Werte, bei denen sich Anleger über Soziale Medien absprechen und dann massenhaft Titel kaufen, sind meist in den Fokus von Spekulanten geraten.

Dann formiert sich aber eine Gruppe von Leuten im Internet, die einen Strich durch deren Rechnung machen wollen.

Die Kauf- oder Verkaufsoptionen erfahren dann enorme Kursbewegungen und die Spekulanten erleiden hohe Verluste, was das Ziel der Massenbewegung ist. Sie treiben die Profianleger durch ihr Verhalten in die Enge, und dies führt zu sogenannten Short-Squeezes, also gigantischen Kursausschlägen aufgrund der irrationalen Marktbewegungen.

Kultfaktor zurückgewinnen

Tupperware hat sich seit den klassischen Tupperware-Parties aber mittlerweile auch an die digitalisierte Welt angepasst und setzt verstärkt auf den Online-Verkauf.

Durch den Ausbau des E-Commerce und die Präsenz in den sozialen Medien erreicht das Unternehmen nun auch jüngere Zielgruppen. Die finden nun offenbar nicht nur die Plastik-Haushaltwaren, sondern auch die Aktien des Unternehmens cool.

03.08.2023/kut.

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