47.000 neue Genossen in der Schweiz

Filiale einer Raiffeisenbank
Die Raiffeisenbanken setzen eine neue Struktur um. (Bild: PD)

Die Bankengruppe Raiffeisen hat binnen eines Jahres sechs neue Raiffeisenbanken geschaffen. Das Geschäftsmodell hat sich förmlich verselbständigt.

Die zwei Millionen Raiffeisen-Genossenschaftsmitglieder haben Zuwachs bekommen. Hintergrund ist nicht etwa die Teilung von Anteilsscheinen, sondern die Schaffung neuer Papiere.

An der Generalversammlung von Raiffeisen Schweiz im Juni 2021 beschlossen die Raiffeisenbanken nämlich, dass alle Niederlassungen von Raiffeisen Schweiz verselbständigt und damit der genossenschaftliche Grundgedanke bei allen Raiffeisenbanken konsequent umgesetzt werden soll.

Von Bern bis St. Gallen

So träten seit Montag die Raiffeisenbanken in Basel und in Zürich als eigenständige Genossenschaften auf, teilte die Raiffeisengruppe am heutigen Dienstag mit. Basel und Zürich bildeten den Abschluss der Verselbständigung aller Niederlassungen von Raiffeisen Schweiz, hiess es weiter.

Im Januar 2022 waren bereits die Niederlassungen in Bern und Thalwil verselbständigt und im Juni 2022 waren St. Gallen und Winterthur in eigenständige Genossenschaftsbanken überführt worden.

Damit schuf Raiffeisen innerhalb eines Jahres sechs neue Raiffeisenbanken.

Lob an Kundschaft

Kundinnen und Kunden können nunmehr bei allen 220 Raiffeisenbanken auch Genossenschaftsmitglieder werden. Über 47.000 Personen hätten einen oder mehrere Anteilscheine der sechs neuen Niederlassungen gezeichnet, die vorher direkt in der Zentrale gehalten worden waren.

Damit zählen diese neuen Genossen zu den über zwei Millionen Raiffeisen-Genossenschaftsmitgliedern.

Die nach der UBS und Credit Suisse drittgrösste Bankengruppe der Schweiz lobte die Zeichnung denn auch. Die vielen im Rahmen der Verselbständigungen gezeichneten Anteilscheine sei ein grosser Vertrauensbeweis, hiess es im Communiqué.

Mehrwert durch Eigentümerschaft

«Der kontinuierliche Zuwachs an neuen Genossenschaftsmitgliedern bei allen Raiffeisenbanken zeigt, Kundinnen und Kunden sehen den Mehrwert des Genossenschaftsmodells», sagte zudem Heinz Huber, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz.

Jede vierte erwachsene Person in der Schweiz ist Mitbesitzerin oder Mitbesitzer einer Raiffeisenbank. Sie bestimmen die Geschäftspolitik mit, wählen den Verwaltungsrat und partizipieren am Erfolg ihrer Raiffeisenbank durch eine attraktive Anteilscheinverzinsung.

Zustimmung wie in China

Die sechs nun verselbständigten Niederlassungen waren zwischen 1999 und 2016 von Raiffeisen Schweiz gegründet worden. Damit sollten urbane Gebiete erschlossen werden.

Im Jahr 2019 wurde im Rahmen der Eignerstrategie und im Sinne des genossenschaftlichen Prinzips der Wille nach einer Verselbständigung der Niederlassungen durch die Eigner von Raiffeisen Schweiz, den Raiffeisenbanken, zum Ausdruck gebracht.

Und an der Generalversammlung im Juni 2021 hatten die Vertreter der Raiffeisenbanken die Verselbständigung der sechs Niederlassungen mit einer Zustimmung von 98 Prozent beschlossen.

Nun ist dieser Entscheid, der an Quoten wie in China erinnert, umgesetzt worden und die Schweiz hat tausende neue Genossen.

24.01.2023/kut.

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