UBS nimmt übersehene Millionärsgruppe ins Visier

Logo der UBS an einer Filiale in Zürich
Die UBS schaut genau auf die Reichen und Superreichen dieser Welt. (Bild: muula.ch)

Der globale Reichtum steigt und steigt. Die UBS rückt eine oft übersehene Personengruppe sowie die Weitergabe von Vermögen in den Mittelpunkt.

Das globale Vermögen hat Jahr 2024 seinen stetigen Aufwärtstrend fortgesetzt.

Nach einem Anstieg von 4,2 Prozent im Jahr 2023 wuchs das globale Vermögen im Jahr 2024 um weiter 4,6 Prozent, wie aus dem neuesten Global Wealth Report hervorgeht, den die Grossbank UBS diese Woche vorgestellt hat.

Lebhafte Finanzmärkte

Das Geldhaus schaut dabei den Reichen und Ultrareichen beziehungsweise den sogenannten Ultra High Net Worth Individuals UHNWI bereits zum 16. Mal mit dieser Analyse in ihre Vermögen.

Dieses Wachstum der globalen Vermögen sei jedoch keineswegs einheitlich verlaufen, sondern habe sich vor allem auf Nordamerika konzentriert, hiess es weiter.

Dort sei ein Anstieg von mehr als 11 Prozent verzeichnet worden. Ein stabiler Dollar und lebhafte Finanzmärkte hätten massgeblich zu diesem Wachstum beigetragen.

Der asiatisch-pazifische Raum (APAC) und die Regionen Europa, der Nahe Osten und Afrika (EMEA) blieben mit Wachstumsraten von unter 3 Prozent beziehungsweise weniger als 0,5 Prozent zurück.

Wer dies verfolgt, versteht, weshalb die Grossbank UBS vor allem in den USA wachsen möchte.

1000 neue Millionäre pro Tag

Die Zahl der Dollar-Millionäre stieg 2024 um 1,2 Prozent und damit um mehr als 684.000 Personen gegenüber dem Vorjahr, wobei die USA über 379.000 neue Millionäre hinzugewannen.

Dies seien mehr als 1000 pro Tag, machte die UBS dabei klar.

Die USA, Festlandchina und Frankreich hatten die meisten Dollar-Millionäre, wobei die USA fast 40 Prozent der weltweiten Millionäre stellten.

Vermögen bis 5 Millionen

Das grösste Schweizer Geldhaus legt aber den Fokus auf noch eine Teilmenge der Millionäre.

Der Global Wealth Report 2025 beleuchtet eine wachsende, jedoch oft übersehene Gruppe näher. Es sind «die EMILLIs» – Everyday Millionaires mit einem investierbaren Vermögen zwischen einer und fünf Millionen Dollar.

Ihre Zahl wachse weltweit und habe sich seit 2000 mehr als vervierfacht, erklärte die UBS. Ende 2024 liessen sich global etwa 52 Millionen Personen dieser Gruppe zuordnen, hiess es.

Immobilien als Haupttreiber

Die «EMILLIs» verfügen mittlerweile über ein kumuliertes Gesamtvermögen von rund 107 Billionen Dollar, rechnete die Grossbank vor.

Damit näherten sie sich den 119 Billionen Dollar, die von Personen mit einem Vermögen von über 5 Millionen Dollar gehalten würden.

Das Wachstum dieses Segments sei weitgehend durch steigende Immobilienpreise und Wechselkurseffekte getrieben worden, erklärten die Finanzexperten.

Trotz regionaler Unterschiede sei der langfristige Aufwärtstrend der Gruppe der «Everyday Millionaires» weltweit zu beobachten.

Investitionen in Privatwirtschaft

Der Global Wealth Report hebt die Unterschiede in der Vermögensverteilung zwischen den Generationen in den USA hervor.

Millennials, also Personen, die nach 1981 geboren sind, haben demnach den höchsten Anteil ihres Vermögens in langlebigen Konsumgütern und Immobilien und investieren stärker in private Unternehmen.

Länder-Ranking der Vermögen laut Grossbank UBS
Die Schweiz belegt regelmässig Spitzenplätze beim Pro-Kopf-Vermögen. (Quelle: UBS)

Babyboomer, also Personen, die zwischen 1946 und 1964 geboren sind, verfügten über ein Nettovermögen von über 83 Billionen Dollar und überträfen damit die Generation X, deren Personen zwischen 1965 und 1980 geboren sind, die stille Generation mit Geburtsjahren vor 1945 und die Millennials bei weitem.

Auch weltweit variiert die Vermögensallokation: In der Stichprobe des Berichts stechen die USA mit ihrem hohen Anteil an Finanzinvestitionen, Australien mit Immobilien und Singapur mit Versicherungen und Renten hervor.

Ziel für Finanzplatz Schweiz

In den nächsten 20 bis 25 Jahren werden voraussichtlich mehr als 83 Billionen Dollar übertragen, davon 9 Billionen Dollar horizontal zwischen Ehepartnern und 74 Billionen Dollar zwischen Generationen.

Der Grossteil der Vermögensübertragungen werde in den USA mit über 29 Billionen Dollar, in Brasilien mit fast 9 Billionen Dollar und in Festlandchina mit mehr als 5 Billionen Dollar erwartet.

Und genau an diese Schnittstellen positionieren sich viele Schweizer Privat- und Geschäftsbanken sowie Vermögensverwalter.

22.06.2025/kut.

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