Zürcher Kantonalbank mit Gewinneinbruch

ZKB an der Zürcher Bahnhofstrasse
Die Zürcher Kantonalbank leidet unter der Mindestbesteuerung. (Bild: PD)

Bei der Zürcher Kantonalbank ZKB sprudeln die Gebühreneinnahmen. Allerdings läuft es bei der Staatsbank an vielen Stellen eher schlecht.

Die Zürcher Kantonalbank ZKB hat eigentlich kein gutes Geschäftsjahr verzeichnet.

Die Erträge gingen um 3,3 Prozent auf 3,1 Milliarden Franken zurück, wie die Staatsbank am heutigen Freitag bekanntgab.

Mindestbesteuerung als Problem

Der Gewinn brach zudem um 10 Prozent auf 1,1 Milliarden Franken ein. Die Eigenkapitalrendite reduzierte sich um 1,3 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent, wie aus dem Geschäftsabschluss weiter hervorgeht.

Als Hauptgrund für den Gewinneinbruch gibt die ZKB die Einführung der OECD-Mindestbesteuerung an. Der Steueraufwand belaufe sich für das Geschäftsjahr 2024 auf 168 Millionen Franken, nach 7 Millionen Franken im Jahr davor.

Hätte die OECD-Mindestbesteuerung bereits im Jahr 2023 gegolten, hätte die Bank damals einen Steueraufwand von 196 Millionen Franken verzeichnet und der Konzerngewinn hätte bei 1,05 Milliarden Franken gelegen, rechnete die ZKB relativierend vor.

Kostenquote verschlechtert sich

Das Geldhaus bekundet für 2024 aber dennoch sichtbare Mühe, ihre Kosten im Griff zu halten.

Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verschlechterte sich laut einer zusätzlichen Kennzahlenübersicht um 3,2 Prozentpunkte auf 55,0 Prozent.

Insofern ist nicht nur die OECD-Besteuerung, welche die Schweiz mustergültig eingeführt hat, für Bremsspuren verantwortlich.

Verwaltete Vermögen legen zu

Interessant ist die Entwicklung bei den Gebühreneinnahmen. Die ZKB strich medienwirksam Kontoführungsgebühren, die während der Niedrigzinsphase erhöht worden waren. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft habe sich 2024 besonders positiv entwickelt, hiess es nun im Communiqué.

Der Erfolg im zweitgrössten Ertragspfeiler der Bank stieg um 8,9 Prozent auf über 1 Milliarde Franken.

Besonders die Kommissionen legten zu, was massgeblich durch die in den vergangenen zwei Jahren stark gestiegenen verwalteten Vermögen bei einem gleichzeitig freundlichen Börsenumfeld zustande gekommen sei.

Zinsgeschäft leidet

Das heisst, wenn die Kontoführungsgebühren nicht gestrichen worden wären, wäre ein noch höherer Rekordertrag erzielt worden.

Der Netto-Zinserfolg, das Brot-und-Butter-Geschäft der ZKB, brach 2024 aber um rund 8 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken ein.

Sinkende Dividende

Der Kanton Zürich und die Gemeinden partizipierten am Erfolg der Bank mit einem Rekordwert in der Höhe von 562 Millionen Franken, hiess es zwar in der Medieninformation.

Das ist zwar 0,7 Prozent mehr als 2023. Doch die Dividende an den Kanton bricht um 46 Prozent auf 184 Millionen Franken ein. Dafür bekommt der Kanton Zürich die OECD-Mindeststeuer von 156 Millionen Franken, erklärte die ZKB.

Die Idee bei der OECD-Mindestbesteuerung war aber sicher nicht, dass die Dividenden sinken. Vielleicht hat ZKB-CEO Urs Baumann da etwas missverstanden.

Privatkunden und Firmen zahlen

Die Gemeinden können sich auf konstante 170 Millionen Franken an Ausschüttung freuen.

Und die Staatsbank drückt mit 21 Millionen Franken auch noch 17 Prozent mehr an den Kanton ab, um dort die Kosten zu decken.

Hinzu kommt die Abgeltung der Staatsgarantie, die diesmal auf 31 Millionen Franken berechnet wurde – rund 3,3 Prozent mehr als 2023.

Die Kunden der ZKB müssen all dies bezahlen. Das sind die Bürger und Schweizer Firmen, die einen Bezug zum Kanton Zürich aufweisen.

07.02.2025/kut.

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