Swiss lässt Lufthansa-Gruppe jubeln

Ein Flugzeug der Premiumairline Swiss
Die Swiss kann wieder stolz ihre Jahresergebnisse präsentieren. (Bild: PD)

Die Schweizer Premiumairline Swiss hat sich nach der Corona-Pandemie nicht bloss geschäftlich erholt. Sie macht der Lufthansa-Mutter auch an anderer Stelle viel Freude.

Die Schweizer Vorzeigeairline Swiss hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich gebracht und die Einbrüche der Coronavirus-Pandemie sind fast vergessen.

Während sich 2022 der Umsatz im Vorjahresvergleich förmlich auf 4,4 Milliarden Franken verdoppelte, flog die Fluggesellschaft auch aus der Verlustzone heraus.

Noch Luft nach oben

Für 2022 stieg der Betriebsgewinn auf 456 Millionen Franken – nach einem operativen Verlustjahr davor, als 405 Millionen Franken als operativer Verlust angefallen waren. Dies gab Swiss am Freitag bekannt.

Fast fliegt Swiss wieder auf Vor-Corona-Flughöhe. Der Umsatz im Jahr 2019 hatte rund 5,33 Milliarden Franken betragen und der operative Gewinn hatte bei 578 Millionen Franken gelegen.

Interkontinental besser

Im Geschäftsjahr 2022 stieg die Zahl der von Swiss beförderten Fluggäste um 116 Prozent auf 12,8 Millionen. Die Anzahl der Flüge wuchs um 89 Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 107.000. Insgesamt hat Swiss auf dem Streckennetz im Jahr 2022 rund 65 Prozent mehr Sitzkilometer (ASK) angeboten.

Bei der Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) betrug die Steigerung im selben Zeitraum sogar 145 Prozent.

Der Sitzladefaktor lag bei durchschnittlich 80,9 Prozent und war damit um 26,5 Prozentpunkte höher als der Vorjahreswert. Die Auslastung auf den Interkontinentalstrecken lag leicht über jenem Wert der Europastrecken.

Markenwert legt zu

Das freut natürlich alles das Mutterhaus, die Lufthansa. Denn der Gewinn wandert nach Deutschland. Wie hoch der Reingewinn der Schweizer Aktivitäten ist, gibt der Luftfahrtkonzern allerdings nicht preis.

Einen interessanten Aspekt hat muula.ch dennoch im Jahresabschluss der Lufthansa-Gruppe bezüglich der Swiss gefunden. So legten nämlich sowohl die Werte für Slots, also Start- und Landerechte, und der Markenwert «Swiss» deutlich zu.

Teure Flugrechte

2022 erhöhten sich die Slot-Werte auf 151 Millionen Euro und der Markenwert Swiss wurde mit 263 Millionen Euro taxiert. Im Jahr davor waren es laut dem Geschäftsbericht 2021 noch 135 Millionen Euro für die Slots beziehungsweise 239 Millionen Euro für den Markennamen gewesen.

Beim Wert der Slot-Rechte ging es also um 12 Prozent nach oben. Beim Markenwert bilanzierten die Lufthanseaten 10 Prozent mehr.

Umschichtungen im Konzern

Es ist also nicht nur eine konstante Bewegung für die Erhöhung des Schweizerfrankens festzustellen.

Kommt hinzu, dass Swiss per Ende 2022 die Software-Tochter an das Mutterhaus übertragen hat und in der «Swiss-Box» somit weniger Geschäftsaktivitäten drin sind, der Markenwert aber dennoch zulegt.

Böse Zungen behaupten sogar, die Lufthansa würde die Braut «Swiss» für einen Verkauf hübsch machen.

Endlich neue Kabinen

Gleichzeitig mit den freudigen Nachrichten für die Eigentümer der Swiss sollen künftig auch die Passagiere wieder ein besseres Produkt bekommen, weil die First-, Business- und Economy-Class doch mittlerweile arg in die Jahre gekommen sind.

Die neue Swiss First Class
Die neue Swiss First Class (Bild: PD)
Die neue Swiss Business Class
Die neue Swiss Business Class (Bild: PD)

Wie das Mutterhaus unlängst bekanntgab und auch muula.ch berichtete, werden die Kabinen im Gesamtkonzern völlig neugestaltet und dies gilt auch für die Schweizer Einheit Swiss. Am heutigen Freitag lüftete die Premiumairline das Geheimnis für die Schweiz und gab das neue Konzept bekannt.

Neue Farbpalette

Die Reiseklassen First, Business und Economy werden demnach von Grund auf erneuert. Die im Jahr 2022 eingeführte bewährte Premium Economy bleibe bestehen, hiess es weiter. Swiss werde die gesamte Langstreckenflotte ab 2025 sukzessive mit dem neuen Kabinenkonzept ausstatten.

Die neuen Airbus A350-900 würden bereits mit dem neuen Interieur ausgeliefert. 

Die Kabine wartet laut Communiqué mit einer zeitlosen Farbpalette und hochwertigen Materialien auf.

Golfairlines legen vor

Die gedeckten Farbtöne wie beispielsweise Bordeaux, Anthrazit und Beige geben Fluggästen ein Gefühl von Geborgenheit. Swiss bietet erstmals ein Suite-Konzept in ihrer First und in Teilen der Swiss Business an, was zeigt, dass Luxusfluggesellschaften um Singapore Airlines, Qatar Airways oder Emirates sich mit ihren geschlossenen Konzepten am Markt durchgesetzt haben.

Alles Gangplätze

Swiss bietet neu auch in allen Reiseklassen «Human Centric Lighting», ein System hilft Fluggästen, die Auswirkungen von Jetlag zu reduzieren. Ein neues, hochmodernes Bordunterhaltungssystem mit grösseren Monitoren und der Möglichkeit, eigene Geräte zu verbinden, werde ebenfalls in sämtlichen Reiseklassen installiert. 

Alle Plätze in der Business-Class seien künftig zudem Gangplätze.

Somit müssen einige Passagiere in der zweitbesten Flugklasse nicht mehr über andere Passagiere drüberklettern, wenn sie während des Fluges etwa auf die Toilette gehen wollen. Ausserdem verfüge die Business-Class über Sitzheizung sowie –kühlung, hiess es.

Das klingt alles verlockend und somit dürften nach der Lufthansa-Mutter sich auch bald die Passagiere auf Besserungen freuen.

03.03.2023/kut.

Swiss lässt Lufthansa-Gruppe jubeln

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert