Staatsausgaben sollen Schweizer Wirtschaft beleben

Eine Fünf-Rappen-Münze
Der Staatskonsum soll das Wirtschaftswachstum ankurbeln. (Bild: R. Steinmann / pixabay)

Die Prognosen der Wirtschaftsentwicklung sind zwar pessimistisch. Doch der Schweizer Staat darf es wieder einmal richten.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco ist eigentlich für seine stets optimistischen Wirtschaftsprognosen bekannt.

Wenn dort die Experten nur eine Stagnation sehen, kann man davon ausgehen, dass es wirklich nicht gut läuft.

Rosigere Zukunft

Genauso dürfte es im laufenden Jahr auch kommen, denn das Seco sieht für 2024 nur ein unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum, wie die Beamten am heutigen Dienstag mitteilten.

Im Zuge einer allmählichen Erholung der Weltwirtschaft sollte sich das Wachstum 2025 aber bei 1,7 Prozent normalisieren, prognostizierten die Wirtschaftsfachleute zumindest.

Bremswirkung vom Euroraum

Die globale Konjunktur sei bis zuletzt von grosser Heterogenität geprägt gewesen, führte das Seco aus.

Die US-amerikanische Wirtschaft wuchs im 4. Quartal zwar stärker als erwartet. Auch die chinesische Wirtschaft habe ein substanzielles Wachstum verzeichnet.

Aber der Euroraum stagnierte und in Deutschland sei das Bruttoinlandprodukt BIP sogar rückläufig.

Auch in den kommenden Quartalen dürfte sich der Euroraum verhalten entwickeln, mit entsprechenden bremsenden Effekten auf die exponierten Bereiche der Schweizer Exportwirtschaft.

Zinssenkungen in Sicht

Insgesamt dürfte die Weltnachfrage aus Sicht der Schweiz bis Ende 2025 langsamer wachsen als im historischen Mittel, sagte das Seco vorher.

Im Durchschnitt des laufenden Jahrs dürfte aber zumindest die Inflation markant auf 1,5 Prozent sinken. Damit passte das Seco seine Prognose vom Dezember von 1,9 Prozent nach unten an.

Diese Einschätzung öffnet Zinssenkungen ein Stück weit die Tür.

Einbruch der Investitionen

Die Wirtschaftsprognose für 2024 liegt zwar weiterhin bei 1,1 Prozent an Zuwachs. Allerdings hat sich unter der Oberfläche doch deutlich viel geändert. So sieht das Seco mittlerweile einen dramatischen Einbruch der Bau- und Ausrüstungsinvestitionen.

Positiv sollen die Warenexporte und die Warenimporte entwickeln und das BIP deutlich nach oben bringen. Die Werte erhöhen sich von 2,7 auf 3,3 Prozent beziehungsweise von 2,5 auf 2,9 Prozent.

Wie gewonnen – so zerronnen

Ins Auge sticht allerdings besonders, dass das Sparen des Schweizer Staates offenbar vorbei ist. Der Staatskonsum erhöhte sich von -1,0 auf +0,3 Prozent. Damit stützen die Staatsausgaben also die Schweizer Volkswirtschaft deutlich.

Nachdem die Finanzbeamten bei der Einhaltung der Schuldenbremse etwas grünes Licht gegeben haben, planen die Staatsdiener also gleich wieder, mehr Geld auszugeben.

Fokus auf USA und China

Für das Jahr 2024 gibt das Seco in den USA ein BIP-Wachstum von 2,4 Prozent nach 1,4 Prozent vom Dezember an. Die amerikanische Volkswirtschaft geht also im Wahljahr deutlich bergauf.

Und für China erwartet das Seco ein Wirtschaftswachstum weiterhin von 4,6 Prozent.

Also, warum sollen die Schweizer Beamten da so pessimistisch sein? Es gibt bei diesen zwei grossen Volkswirtschaften sicher auch eine grosse Nachfrage nach Schweizer Produkten.

19.03.2024/kut.

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