Schweizer zahlen noch gern für Streaming-Dienste

Video on Demand
Schweizer kaufen, mieten oder leasen noch gerne Filme. (Bild: stocksnap / pixabay)

Das Wachstum bei Videos auf Abruf ist in der Schweiz beachtlich. Trotz Anzeichen von Sättigung bleibt eine Zugangsform der Publikumshit.

Die Nachfrage nach «Video on Demand»-Diensten (VoD) ist im vergangenen Jahr in der Schweiz weiter gewachsen. Zwar legten die Werte nicht mehr so stark wie in der jüngsten Vergangenheit zu.

Dennoch stieg das Abrufvolumen auf Abonnements- und Streamingdiensten um Netflix, Amazon Prime, Disney+ & Co. im Jahr 2022 um 2 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Freitag in einer neuen Auswertung mitteilte. 

Hoher Rückgang bei Käufen

Nachdem die Nachfrage in den Jahren 2019 und 2020 um mehr als 50 Prozent und 2021 immer noch um knapp 19 Prozent gewachsen war, ging sie im Jahr 2022 nur ganz leicht nach oben. Die Grafik veranschaulicht den Boom.

Auch die zur Miete angebotenen Filme legten 2022 mit rund 4,36 Millionen Ausleihen nur leicht gegenüber dem Vorjahr zu.

Daten vom Bundesamt für Statistik

Die VoD-Käufe setzten dagegen ihren Abwärtstrend fort. 2022 wurden lediglich 0,87 Millionen Filme gekauft, hiess es weiter vom BFS.

Die Anschaffung von Filmen ist somit stark rückläufig. Digitale Filmkäufe stagnierten 2019 und 2020 bei rund 1,2 Millionen und waren 2021 schon um 21 Prozent auf 0,95 Millionen zurückgegangen. Nun ging es nochmal um fast zehn Prozent bei den Käufen nach unten.

Die Abos nahmen aber demnach in den vergangenen Jahren markant zu.

Schweizer sind also durchaus bereit, für solche Unterhaltungsangebote in die Tasche zu greifen. Das ist auch kein Wunder, denn das Angebot ist gigantisch.

Verdopplung beim Streaming

2022 boten VoD-Anbieter über 26.300 Filme zum Kauf, knapp 28.200 zur Miete und nahezu 19.400 auf Abonnements- und Streamingdiensten an.

Dies entsprach laut dem BFS einem Anstieg um rund 4 Prozent bei Käufen, 2 Prozent bei Miete beziehungsweise um 15 Prozent bei Abonnementen gegenüber 2021.

Im Vergleich zum Jahr 2019, für das erstmals detaillierte Daten vorlagen, belief sich die Zunahme sogar auf 25 Prozent bei Käufen und 17 Prozent bei Miete.

Daten vom Bundesamt für Statistik

Das Angebot der Abonnements- und Streamingdienste habe sich mit einem Plus von 105 Prozent sogar mehr als verdoppelt, hiess es.

In den vergangenen Jahren ist das Angebot in der Schweiz somit bei allen VoD-Arten deutlich gewachsen.

Amerika boomt

Europäische und amerikanische Filme waren 2022 mit 39 Prozent beziehungsweise 41 Prozent des Gesamtangebots auf VoD-Plattformen sehr präsent.

Im Vergleich zu 2019 nahm der Anteil der europäischen Produktionen um 40 Prozent auf 14.400 Filme zu. Die amerikanischen Produktionen stabilisierten sich nach einem Anstieg um 16 Prozent zwischen 2019 und 2020 bei rund 15.000 Filmen.

Auf der Nachfrageseite dominieren sie hingegen klar. Bei der Nutzung belief sich ihr Anteil je nach VoD-Typ auf bis zu 79 Prozent. Schweizer Filme machten weniger als 3 Prozent des Angebots aus und generierten knapp 1 Prozent der Abrufe.

Die Gunst beim Schweizer Publikum liegt also klar bei amerikanischen Produktionen.

06.10.2023/kut.

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