Schweizer Notenbank schockt Bund und Kantone

Sitz der Schweizerischen Nationalbank in Zürich
Die Schweizerische Nationalbank muss erneut Verluste bekanntgeben. (Bild: muula.ch)

Die Schweizerische Nationalbank SNB hat erneut einen Milliardenverlust eingefahren. Neben Bund und Kantonen gehen noch andere leer aus.

Die Hoffnung verschwand erst am heutigen Dienstag. Dann gab die Schweizerische Nationalbank SNB ihr Resultat für das abgelaufene Geschäftsjahr bekannt.

Goldreserven mit Gewinn

Es sei 2023 nach provisorischen Berechnungen ein Verlust von rund 3 Milliarden Franken angefallen, teilte die SNB per Communiqué mit.

Der Verlust auf Frankenpositionen habe bei 8,5 Milliarden Franken gelegen, hiess es weiter. Gewinne auf Gold- und Fremdwährungspositionen von 4 beziehungsweise 1,7 Milliarden Franken vermochten den Fehlbetrag bei den Franken aber nicht vollständig kompensieren.

Der Bilanzverlust betrage rund 53 Milliarden Franken. Das Eigenkapital rutschte allerdings nicht wie bei anderen Zentralbanken in den negativen Bereich.

Laut der SNB-Medieninformation betrugen die Eigenmittel per 31. Dezember 2023 immerhin rund 63 Milliarden Franken.

Vereinbarungen behindern

Mit dem Verlust und der negativen Ausschüttungsreserve von rund 40 Milliarden Franken schauen aber Bund und Kantone erneut ins Leere.

Bereits im Vorjahr waren sie aufgrund eines gigantischen Verlustes von 132,5 Milliarden Franken leer ausgegangen, wie auch muula.ch berichtete.

Gemäss den Bestimmungen des Nationalbankgesetzes sowie der Vereinbarung zur Gewinnausschüttung zwischen der SNB und dem Eidgenössischen Finanzdepartements EFD verunmöglichten die Resultate eine Ausschüttung, erklärte die Notenbank die Gründe.

Dies betreffe aber nicht nur den Bund und die Kantone, hiess es weiter. Sondern auch die weiteren Aktionäre der SNB gehen leer aus, denn die Schweizerische Nationalbank hat als Besonderheit ganz normal gehandelte Aktien.

Notenbank hilft nach

Wie schlimm das ganze Ausmass der Misere ist, will die SNB am 4. März publizieren. Dann können Bund, Kantone und die weiteren Aktionäre im ausführlichen Bericht zum Jahresabschluss 2023 schauen, wie die definitiven Geschäftszahlen der SNB sind.

Bis zuletzt war nämlich unklar, wie die SNB mit ihrer Geldpolitik den eigenen Beständen an Devisen, Aktien, Bonds & Co. entweder zu Gewinnen oder Verlusten verhelfen wird. Per drittem Quartal 2023 war noch ein Gewinn angefallen.

Somit bestand Hoffnung, dass zum Jahresende doch noch ein Gewinn bei der SNB entstanden sein könnte.

09.01.2024/kut.

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