
Die USA nehmen die Gespräche mit China auf. Die Schweizer Diplomatie ist auf internationalem Parkett zurück und auch im Geschäft mit den Grossmächten.
In die Gespräche um den globalen Handelsstreit kommt Bewegung.
US-Finanzminister Scott Bessent werde am 8. Mai in die Schweiz reisen und sich mit Wirtschaftsvertretern Chinas treffen.
Auch Bundespräsidentin dabei
Diese freudige Nachricht im Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt teilte das US-Finanzministerium in der Nacht auf den heutigen Mittwoch mit.
Während seines Besuchs in der Schweiz werde Bessent auch mit der Schweizer Bundespräsidentin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter zusammenkommen, hiess es weiter.
Auf Ebene des Vize-Ministerpräsidenten
Das chinesische Handelsministerium sowie die Staatsmedien bestätigten ein Treffen zwischen China und den USA. Bisher war es nur US-Präsident Donald Trump, welcher erklärte, dass sie Gespräche mit der Regierung in Peking führen würden.
Aus China reise Vize-Ministerpräsident He Lifeng in die Schweiz, teilten die Chinesen mit.
Unter Berücksichtigung der globalen Interessen habe China beschlossen, mit den USA in Kontakt zu treten, hiess es weiter zur Begründung.
Mit dem Vize-Ministerpräsidenten signalisieren die Chinesen eine gewisse Wichtigkeit.
Wirren um Strafzölle
Seit der Eskalation im Handelsstreit zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt verhängte Trump teils Strafzölle von bis zu 245 Prozent auf Waren-Importe aus China.
Am Anfang der Verhängung der Massnahmen von den USA reagierte China noch mit Gegenzöllen von 125 Prozent und erklärte dann, nicht mehr auf die Massnahmen von Trump reagieren zu wollen.
Teils war in der Öffentlichkeit gar nicht mehr klar, wie viele Strafzölle eigentlich auf welche Güter genau erhoben werden sollten.
Aussenminister Cassis am Werk
Das Schweizer Aussendepartement EDA bestätigte Medien, dass die Gespräche in Genf stattfinden würden und die Schweiz sowohl mit den USA als auch mit China im Dialog für eine reibungslose Organisation des Treffens stünde.
Aussenminister Ignazio Cassis war unlängst nach Peking gereist und hatte offenbar nicht nur Lösungen für die Schweiz im Handelskonflikt gesucht.
Sicher wurde bei dem Besuch auch das Treffen der Amerikaner mit den Chinesen in Genf einfädelt. Das ist die Rolle, welche der Schweiz so gefällt, doch welche von anderen Ländern, wie der Türkei, zuletzt streitig gemacht wurde.
Zur Öffnung Chinas beigetragen
Offiziell hatte Cassis das 75-jährige Bestehen der bilateralen Beziehungen gefeiert und in Schanghai auch eine Niederlassung des Aufzugherstellers Schindler besucht.
Schindler war 1980 das erste westliche Industrieunternehmen, das ein Joint Venture mit einem chinesischen Partner einging.
Damit habe der Zentralschweizer Konzern wesentlich zur wirtschaftlichen Öffnung Chinas beigetragen, würdigte das EDA die Partnerschaft.
Pharma investiert Milliarden
Die Schweiz versucht nicht nur zwischen den Grossmächten zu vermitteln, sondern auch für sich selbst eine Lösung im Handelsstreit zu finden.
Das ist gar nicht so einfach, weil es für die USA derzeit von Vorteil ist, in eine Rezession zu schlittern.
Die Schweizer Pharmaindustrie hat versucht auf ihre Weise den US-Strafzöllen zu entkommen. So investierten beispielsweise die Basler Pharmariesen Roche und Novartis, 73 Milliarden Dollar in den USA investieren zu wollen.
07.05.2025/kut.