Schweizer dürften schon bald auf den Schweizerfranken pfeifen, wenn sie ins Ausland reisen. Touristen aus Skandinavien zeigen, wie nutzlos nämlich ihre Landeswährungen sind.
Sommerzeit ist Reisezeit. Und Schweizer Touristen, welche es ins Ausland zieht, müssen gut aufpassen.
Sie könnte nämlich das Gleiche ereilen, was derzeit zahlreiche Feriengäste aus Skandinavien in der ganzen Welt plagt.
Völlig mittellos
Die Medien in Schweden und Dänemark überschlagen sich nämlich, dass zahlreiche Landsleute in Thailand, Vietnam, aber auch in Südamerika völlig mittellos an ihren Feriendestinationen gestrandet sind.
Also völlig mittellos ist nicht der richtige Ausdruck. Aber ihr ganzes Bargeld nützt einfach nichts, weil sie das Geld nicht in die entsprechenden Landeswährungen umtauschen können.
Trend zu bargeldlosem Leben
Keine einzige Bank und keine einzige Wechselstube nimmt noch schwedische Kronen oder grosse Scheine der dänischen Krone an. Manchmal machen sie es, aber nur zu utopisch-schlechten Umtauschkursen.
Hintergrund der Misere sind laut den Medienberichten zwei Dinge.
Einerseits zahlen immer mehr Skandinavier selbst Kleinigkeiten mit Kredit- und Debitkarten, sodass Bargeld kaum noch verbreitet ist. Insofern wird auch Geldwechseln im Ausland seltener und ist weniger verbreitet.
Compliance als Hauptgrund
Doch andererseits führen die Geldwäscherei- und Compliance-Regeln in ihren Heimatländern dazu, dass praktisch jeder, der auch nur kleinste Summen an Bargeld nutzt, sich bei Banken verdächtig macht.
Bei fast sämtlichen Bartransaktionen schrillen nunmehr alle Alarmglocken, sodass die Kreditinstitute und Wechselstuben der Herkunft des Geldes nachgehen und etwa die Nutzer identifizieren müssen.
Rücktausch schwierig
Die Banken und Wechselstuben an ausländischen Feriendestinationen haben dann Mühe, wenn sie die Geldscheine an eine schwedische oder dänische Bank geben wollen.
Diese winken oftmals aufgrund der fehlenden Angaben über die Herkunft der Geldbeträge oder zu den Identitäten der Kundschaft ab, das Geld wieder umzutauschen.
Mit all den Hürden finden nun Touristen aus diesen Ländern kaum noch einen Ort, wo sie ihre Heimwährungen in lokales Geld wechseln können.
Grösste Rabatte
Auch in der Schweiz machen sich diese beiden Trends breit.
Einerseits wird immer weniger bar gezahlt, obwohl bekanntermassen nur Bares auch wirklich Wahres ist.
Die grössten Rabatte bekommen Kunden bei Barzahlung – selbst der Kauf eines Neuwagens wurde hierzulande nicht selten in bar getätigt, weil es dann die grössten Rabatte gab.
Doch Geldinstitute, wie die Postfinance, bauen dutzendweise Geldautomaten ab, wie auch muula.ch berichtete, und dies verstärkt den bargeldlosen Zahlungsverkehr.
Im Ausland ist das Abheben von Bargeld sowieso mit hohen Gebühren verbunden und auch die Tauschkurse sind meist nicht zum Vorteil der Kunden.
Botschaften tauschen Geld
Doch die Geldwäscherei- und Compliance-Regeln der Aufsichtsbehörden führen andererseits auch in der Schweiz immer stärker dazu, dass Bargeld verpönt ist.
Zwar ist der Schweizerfranken wahrscheinlich im Ausland aufgrund seiner Stärke und seines Bekanntheitsgrades noch einigermassen beliebt.
Doch wenn die ausländischen Geldhäuser immer mehr Probleme haben, das Geld bei Schweizer Banken wieder einzulösen, ist auch das Geldwechseln für Schweizer in den Ferien langsam in Gefahr.
Viele Schweden im Ausland sind zwar derzeit reich an Bargeld ihrer Heimwährung, aber doch völlig zahlungsunfähig. Daher haben die Botschaften des Landes alle Hände voll zu tun, um den gestrandeten Landsleuten mit Lokalwährungen zu helfen.
Es seien regelrechte Tauschbörsen in den diplomatischen Vertretungen entstanden, hiess es.
Regierung relativiert
Zwar versichert Schwedens Zentralbank, die Compliance-Regeln in jüngster Zeit nicht verschärft zu haben. Jedoch zeigt sich, dass all dieser Aufwand mittlerweile viel zu viel ist.
Und nicht jeder, der bar zahlt, ist ein Verbrecher. Das scheint häufig auch vergessen zu gehen.
Insofern sollte die Schweiz stark aufpassen, argwöhnisches Prüfen von Bargeld und die ganzen Limite nicht zu sehr auf die Spitze zu treiben.
Sonst schneidet sich das Land und seine Menschen ins eigene Fleisch und irgendwann will ihre Währung an Feriendestinationen plötzlich niemand mehr tauschen.
Die Regierung Schwedens empfiehlt, vor der Abreise bei den heimischen Banken das Geld in andere Devisen tauschen.
Die Geldhäuser Schwedens dürfte es freuen, und die Regierung gleich mit, denn dann kommen die heimischen Geldwäscherei- und Compliance-Regeln direkt zur Anwendung.
29.06.2023
die schwedische Gesellschaft ist sehr hoch verschuldet eine marode Infrastruktur gibt dem Land den Rest. Jeder sucht Ausreden und verschliesst die Augen. Bin erstaunt, dass noch kein Journalist in Europa die Misere im Krankenwesen aufgedeckt hat!