Die Schweizerischen Bundesbahnen produzieren weiterhin Verluste. Allerdings gibt es im Semesterabschluss auch Lichtblicke.
Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB haben im ersten Semester rund 142 Millionen Franken an Verlusten produziert. Das ist allerdings deutlich weniger als in der Vergleichsperiode des Vorjahres, als ein Fehlbetrag von fast 400 Millionen Franken angefallen war. Dies gab das Staatsunternehmen in einer Medienmitteilung am Donnerstag bekannt.
Besonders der Fernverkehr sei defizitär gewesen, hiess es weiter. Auch bei SBB Cargo sei die Situation anspruchsvoll.
Trübe Aussichten
Die finanzielle Lage werde sich durch stark steigende Energiekosten, sowie generell die Inflation und durch höhere Zinsen weiter verschärfen, mahnte das SBB-Management ausserdem.
Auch wenn unter dem Strich kein Gewinn entstand, können die SBB im ersten Halbjahr des laufenden Jahres das Tal der Tränen während der Coronavirus-Pandemie verlassen. So legten die Einnahmen um 14,3 Prozent auf 5,2 Milliarden Franken zu.
Gewimmel in Bahnhöfen
Die Zahl der Kunden, die jeden Tag in den SBB-Zügen sowie an Bahnhöfen unterwegs waren, erhöhte sich zudem um fast 44 Prozent auf 1,1 Millionen Personen.
Und auch das veränderte Kundenverhalten spiegelt sich in den Semesterresultaten ganz konkret wider: Die Zahl der Generalabonnemente erhöhte sich nämlich bloss um 4,4 Prozent auf rund 413.000. Das ist aber immer noch rund 16,3 Prozent weniger als im Jahr 2019.
Homeoffice wirkt
Die Zahl der Halbtaxabonnemente legte dagegen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 7,6 Prozent auf 2,9 Millionen zu. Im Vergleich mit 2019 ist dies immerhin eine Steigerung um 9,6 Prozent.
Die Fahrgäste sind also mit Homeoffice & Co. aktuell eher auf ein Halbtax als auf ein GA eingestellt, wie die Zahlen eindrücklich zeigen. Und dies spüren die Bahnen eben
15.09.2022/kut.