Post scheitert mit Quickmail-Übernahme

Das Logo der Schweizerischen Post auf einem Gebäude
Die Schweizerische Post will ein noch grösseres Monopol werden. (Bild: PD)

Die Schweizerische Post wollte Quickmail übernehmen, um die Firma angeblich vor dem Untergang zu retten. Dies stimmt so aber nicht.

Die Schweizerische Post ist mit ihrer Übernahme von Quickmail jämmerlich gescheitert. Das von CEO Roberto Cirillo und Verwaltungsratspräsident Christian Levrat geführte Staatsunternehmen will damit bloss den Wettbewerb ausschalten.

Auf gleichem Markt tätig

So lautet jedenfalls die heftige Kritik der Wettbewerbskommission (Weko), denn diese untersagt die Übernahme der Quickmail-Gruppe durch die Schweizerische Post, wie sie am heutigen Freitag mitteilte.

Die Quickmail-Gruppe stellt mit ihren beiden Tochterunternehmen Quickmail und Quickpac in der ganzen Schweiz etwa Briefe, Werbeflyer, Zeitungen und Zeitschriften sowie Pakete zu. In diesen Bereichen ist auch die Schweizerische Post tätig.

Die Weko prüfte diese Übernahme, wie muula.ch Ende November 2023 berichtete.

Dabei stellten die Wettbewerbshüter aber nun recht zügig fest, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb im Markt für nationale adressierte Massenbriefsendungen über 50 Gramm für Geschäftskunden beseitigen würde.

Faktisches Monopol schaffen

Zudem würde in diversen Brief- und Paketpostmärkten sowie dem Markt für die Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften eine marktbeherrschende Stellung der Post begründet oder verstärkt.

Die Übernahme würde ein faktisches Monopol der Post schaffen. Dies würde sich negativ auf den Wettbewerb zulasten von Konsumenten und Geschäftskunden auswirken.

Die Post und die Quickmail machten zwar geltend, dass es sich um eine Sanierungsübernahme handle.

Die Weko könnte da gnädig sein, wenn die Quickmail-Gruppe ohne Unterstützung innert kurzer Zeit vom Markt verschwinden und als Folge davon ein Grossteil der Kundschaft der Quickmail-Gruppe ohnehin zur Post wechseln würde.

Einzige Konkurrenz beseitigen

Die vertiefte Prüfung der Weko ergab allerdings, dass es neben der staatlichen Post eine alternative Kaufinteressentin an der Quickmail-Gruppe gibt, welche über langjährige Erfahrung im Bereich von Postdienstleistungen verfügt.

Die Post will sich also bloss die einzige verfügbare Konkurrenz auf dem Markt einverleiben.

Die Übernahme durch diese alternative Kaufinteressentin würde aber laut der Weko das Fortbestehen der Quickmail-Gruppe im Markt ermöglichen, damit die Konkurrenz zur Post erhalten und somit eine wettbewerbsfreundlichere Lösung als die Übernahme durch die Post darstellen.

Staatsbetrieb kauft und kauft

Würde das Angebot der alternativen Kaufinteressentin angenommen, erübrige sich aufgrund fehlender Überschuldung eine Konkursanmeldung, hiess es. Die Quickmail-Gruppe könnte weiterhin im Markt als alternative Anbieterin zugunsten von Konsumenten und Geschäftskunden tätig bleiben.

Quickmail kritisierte in einer Stellungnahme den Weko-Entscheid, weil er 3000 Arbeitsplätze gefährde.

Somit scheitert aber letztlich die Post mit der Quickmail-Übernahme. Ohnehin kauft der Staatsbetrieb derzeit zu irren Preisen zahlreiche Firmen auf und sorgt damit für immer weniger Wettbewerb.

19.01.2024/kut.

Post scheitert mit Quickmail-Übernahme

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