Personalkosten der Swatch Group senden Mahnung aus

Uhren von der Swatch Group
Die Swatch Group fertigt unter anderem Plastic-Uhren. (Bild: M. Lang / unsplash)

Die Swatch Group hat den Umsatz zwar gesteigert. Unter dem Strich blieb von dem Schub aber nicht viel, weil zwei Kostenpositionen zulegten.

Die Swatch Group um die Besitzerfamilie Hayek hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz um 5,2 Prozent auf fast 8 Milliarden Franken gesteigert. Liesse man die Wechselkurse konstant, wären die Umsätze sogar um 12,6 Prozent gestiegen, teilte der Bieler Uhrenkonzern am heutigen Dienstag mit.

Marketingaufwand steigt

Die Personalkosten legten allerdings auch um über 8 Prozent auf rund 2,5 Milliarden Franken zu.

Bei den «Sonstigen betrieblichen Aufwendungen», wo Swatch gerne die Marketingkosten drin versteckt, ging es um 8,4 Prozent auf 2,7 Milliarden Franken nach oben.

Die Anteile am Umsatz bei diesen beiden Positionen erhöhten sich um 0,8 Prozentpunkte auf 32,3 Prozent beim Personal und um 1 Prozentpunkt auf 34,4 Prozent beim Sonstigen.

Wareneinsatz sinkt

Interessanterweise spürte die Swatch-Gruppe die Inflation gar nicht einmal so stark. Trotz der Umsatzsteigerung blieben die Waren- und Rohmaterialeinkäufe fast konstant bei 1,9 Milliarden Franken.

Der Umsatzanteil sank sogar um 1 Prozentpunkt auf 23,6 Prozent. Es zeigt sich also, dass die Swatch Group um die Marken Omega, Tissot, Swatch und Longines günstiger eingekauft, aber beim Personal deutlich zugelegt hat.

Im Communiqué hiess es auch, dass in der Schweiz rund 800 neue Stellen geschaffen worden seien. Der weltweite Personalbestand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1541 auf 33.602 Personen per Ende 2023.

Aus 8 Milliarden rund 900 Millionen

Die Betriebsergebnis-Marge sank um 0,3 Prozentpunkte auf 15,1 Prozent. Unter dem Strich entstand ein Gewinn von fast 900 Millionen Franken und die Umsatzmarge erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 11,3 Prozent, weil insgesamt weniger Steuern gezahlt wurden.

Es zeigt sich, dass die Swatch Group mit Plastic-Uhren & Co. aus einem Umsatz von fast 8 Milliarden Franken einen Gewinn von rund 900 Millionen Franken erwirtschaftet.

Omega glänzt in Paris

An der Börse kamen die Zahlen bei der erfolgsverwöhnten Firma allerdings nicht so gut an. Der Aktienkurs bei den Swatch-Titeln sank um rund 5 Prozent. Besonders erschreckte neben den gestiegenen Kosten wohl der Anstieg der Vorräte.

Swatch dürfte diese aber bewusst für 2024 aufgebaut haben. Die Schmuckmarke Harry Winston werde im Jahr 2024 einen Umsatz von mehr als einer Milliarde erzielen, hiess es. Omega werde als offizieller Zeitmesser an den Olympischen Spielen in Paris von der weltweiten Medienpräsenz profitieren, führten die Hayeks weiter aus.

Sowohl bei Harry Winston in London als auch in Paris kaufte die Swatch Group ohnehin unlängst Flagship-Immobilien, wie muula.ch berichtete. Die Gruppe ist also auf profitables Wachstum gut vorbereitet.

Schweizer Fertigung belastet

Und in China werde die Swatch Group mit ihren starken Marken im unteren und mittleren Preissegment von zusätzlicher Nachfrage profitieren, erklärte der Bieler Konzern. Allerdings dürfte der starke Schweizerfranken die Profitabilität weiter unter Druck bringen, warnten die Verantwortlichen.

Die Mahnung an der Börse geht also hauptsächlich von den gestiegenen Personalkosten aus, denn bei den Material- und Rohwarenpreisen ging es eben nicht nach oben.

Die harsche Reaktion an den Kapitalmärkten sollte für andere Firmen aber auch eine Warnung sein, die Kosten gut im Auge zu behalten.

23.01.2024/kut.

Personalkosten der Swatch Group senden Mahnung aus

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