Orangensaft erregt die Gemüter

Ein Glas Orangensaft vor ausgepressten Orangenhälften
Frisch gepresster Orangensaft oder Fruchtsaft aus der Flasche? (Bild: S. Buissinne / pixabay)

Die Rohwarenpreise um Kakao und Orangensaft sind explodiert. Hersteller von Lindt Schokolade und Granini Orangensaft reagieren verschieden.

Kaum jemand errät, was das beste Investment im Jahr 2023 gewesen wäre.

Es war Kakao, dessen Preis in Dollar um über 60 Prozent gestiegen ist, wie muula.ch berichtete. Doch gleich dahinter liegt Orangensaft, deren Preis sich innerhalb eines Jahres um über 55 Prozent erhöhte.

Freude und Leid beieinander

Auf der anderen Seite verzeichnen aber Firmen, die Kakao und Orangensaft in ihren Produkten verwenden, durch die Preiserhöhungen enorme Kostensteigerungen im Einkauf.

Was Investoren, die richtig gelegen haben, freut, ärgert die Produzenten, weil sie tiefer in die Tasche greifen müssen.

Doch da reagieren Unternehmen ganz unterschiedlich drauf.

Marken um Pago und Hohes C

Während der Schokoladenkonzern im Premium-Segment mit markanter Erhöhung der Verkaufspreise sowie grösserer Lagerhaltung und Absicherungsstrategien reagiert, wie muula.ch berichtete, wählt ein Konzern für Fruchtsäfte, der auch in der Schweiz sehr bekannt ist, ein ganz anderes Vorgehen.

Doch dies erregt derzeit vielerorts die Gemüter.

Ein Logo der Firma Eckes Granini
Die Firma Eckes Granini ist nur noch auf Fruchtsäfte spezialisiert. (Bild: PD)

Die Rede ist von Granini Orangensaft der Firma Eckes Granini, die auch für Marken, wie Hohes C, Pago und Rynkeby vielen Schweizern ein Begriff ist.

Die über 160 Jahre alte Getränkefirma, die einst für ihren Schnaps Eckes-Edelkirsch bekannt war und weltweit über eigene Landesgesellschaften sowie strategischen Partnern auftritt, ersetzt nämlich den Orangensaft durch Orangennektar.

Auffüllen mit Zuckerwasser

Der Saft hatte ursprünglich 100 Prozent Fruchtgehalt und der Nektar kommt nur noch auf die Hälfte.

Konsumentenschützer kritisieren nun, dass dies eine Mogelpackung sei.

Auf den Fruchtsaft bezogen müsste die Kundschaft das Doppelte zahlen, lautete die Kritik. Schliesslich enthalte eine Flasche «Orangensaft» nunmehr viel weniger Orangensaft und der Rest werde mit Zuckerwasser aufgefüllt.

Verkaufspreis konstant

Der deutsche Fruchtsaftkonzern, der rund eine Milliarde Euro mit seinen Produkten pro Jahr umsetzt, begründete gegenüber verschiedenen Medien die Änderungen mit genau diesen Preisanstiegen bei Orangensaftkonzentrat sowie generell der Verknappung der Rohware.

Schlechte Ernten und Wetterphänomene hätten zu dieser Situation geführt.

Mit dem Ersatz von Orangensaft durch Orangennektar würde es möglich, die Verkaufspreise trotz der extremen Verteuerung des Rohstoffs konstant zu halten, erklärte die Firma.

Für Verbraucher seien die Anpassungen durch ein neues Etikett sichtbar, weil die Farbe von gelb auf dunkelgrün geändert wurde, hiess es weiter.

Neue Rezeptur als Ausweg

Die Nachfrage nach Orangensaft nehme weltweit zu, jedoch führten Ernteausfälle aufgrund einer Zitrusfruchtkrankheit sowie der Klimawandel um «El Niño» & Co. zu extremen Preisaufschlägen bei der Rohware Orangensaftkonzentrat.

Und während Lindt & Sprüngli darauf hofft, dass sich die Situation sicher bald entspannt.

Geht der Fruchtsaftkonzern Eckes Granini davon aus, dass sich beim Orangensaft langfristig keine Entspannung abzeichnet. Daher passt man als Firma lieber die Rezepturen an.

Und klar, die Unternehmen schauen dabei auf ihren Gewinn.

10.05.2024/kut.

Orangensaft erregt die Gemüter

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