Martullo-Blocher lobt das Seco

Ems-Chemie-Chefin Magdalena Martullo-Blocher an einer Medienkonferenz in Domat/Ems
Ems-Chemie-Chefin Magdalena Martullo-Blocher freut sich über die Arbeit vom Seco. (Bild: muula.ch)

SVP-Nationalrätin und Ems-Chemie-Chefin Magdalena Martullo-Blocher hat kaum etwas für die Berner Bürokratie übrig. Doch beim Seco ist es anders.

Die Schweiz hört ständig Abschottungstöne – doch mit SVP-Nationalrätin und Ems-Chemie-Chefin Magdalena Martullo-Blocher hören sich das Ganze plötzlich anders an.

Grosse Chancen für die Schweiz

«Heute sind es 33 Freihandelsabkommen mit 43 Partnern», sagte die Politikerin und Firmenchefin in der neuesten Ausgabe der «Schweizerischen Gewerbezeitung» vom heutigen Freitag.

Strafzölle und Importverbote seien in vielen Ländern inzwischen an der Tagesordnung, betonte Martullo-Blocher weiter. «Für die Schweiz eröffnen diese Entwicklungen grosse Chancen», erklärte sie.

Marktzugänge auf Silbertablett

Durch ein Freihandelsabkommen mit der Schweiz könne man der Welt demonstrieren, dass man nicht den Weg der Handelsrestriktionen gehe, sondern für den freien Handel eintrete, sagte die SVP-Nationalrätin.

Länder, wie Indien, China oder Japan, mit denen die Schweiz schon über zehn Jahre erfolglos zu verhandeln versuchte, würden plötzlich aktiv und böten einen freien Marktzugang fast auf dem Silbertablett an, hiess es weiter.

Erfolg für Budliger Artieda und Parmelin

Dabei sprach die sonst so kritische Politikerin viel Lob für das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco sowie ihren SVP-Bundesrat Guy Parmelin aus.

«Glücklicherweise haben wir Staatssekretärin Helene Budliger Artieda und Bundesrat Guy Parmelin im Staatssekretariat für Wirtschaft Seco, welche diese Chancen rasch und konstruktiv aufnehmen und die Abkommen pragmatisch zum Abschluss bringen», sagte Martullo-Blocher in ihrem Gastbeitrag.

Die Erfolge könnten sich sehen lassen. «So konnten die Abkommen Indonesien eingeführt, Indien fertig verhandelt, Mercosur verhandelt, Japan neu aufgenommen, China neu aufgenommen, Korea neu gestartet und Thailand verhandelt werden», lobte die Politikerin.

Politische Profilierung der Linken

Ganz ohne Kritik geht es allerdings nicht und diesmal bekommen die Grünen sowie Linken ihr Fett weg.

«Leider nutzen die Linken und Grünen die Verhinderung von Freihandelsabkommen generell als politische Profilierungsplattform», sagte die Ems-Chemie-Chefin.

Politische Forderungen sollen in die Abkommen hineingenommen werden und es werde mit dem Referendum gedroht, so Martullo-Blocher weiter.

Dialog um Kritisches

Aber auch dort suche das Seco gute Lösungen, gab sich die SVP-Politikerin vollen Lobes.

«Arbeitsrecht und Umwelt werden, auch wenn nicht üblich, mitverhandelt, internationale Regeln aufgenommen und der laufende Dialog in kritischen Dossiers sichergestellt», freute sich die Ems-Chemie-Unternehmerin.

Mal sehen, ob die Firmenchefin immer noch so erfreut ist, wenn das Abkommen mit der EU oder das Freihandelsabkommen mit Indien dann tatsächlich auf dem Tisch liegt.

Drohgebärde nützen nichts

Mit Ausnahme der Landwirtschaft kenne die Schweiz seit diesem Jahr auch keine Importsteuern mehr, lobte Martullo-Blocher die Entwicklungen obendrein.

«Interessant für andere Länder sind die hohen Direktinvestitionen, die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, Patente und der hohe Innovationsgrad, den Schweizer Firmen ins Ausland mitbringen», sagte sie.

Mit Grösse und niedrigeren Zöllen könne die kleine Schweiz quasi niemanden hinter dem Ofen hervorlocken, mahnte Martullo-Blocher aber klar in der «Schweizerischen Gewerbezeitung».

20.09.2024/kut.

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