Luxuskonzern Richemont schwächelt in einer Region stark

Zentrale des Luxuskonzerns Richemont
In der Zentrale von Richemont kann man sich über gute Umsatzzuwächse freuen. (Bild: PD)

Der Luxusgüterkonzern Richemont hat ein herausragendes Quartal verzeichnet. In zwei Regionen ist aber Ungewöhnliches passiert.

Der Luxuskonzern Richemont um die Marken Cartier, Van Cleef & Arpels, IWC, Montblanc & Co. hat im ersten Quartal seines definierten Geschäftsjahres den Umsatz um 14 Prozent auf 5,3 Milliarden Franken erzielt.

In Lokalwährungen ging es von April bis Juni sogar um 19 Prozent nach oben, wie das Unternehmen am heutigen Montag mitteilte.

Rückgang in Übersee

Allerdings verliefen die Entwicklungen sehr unterschiedlich und zwei Regionen fielen aus dem Rahmen.

Während die Einnahmen in Asien-Pazifik um 32 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken stiegen, sank der Umsatz in der Region Americas um 4 Prozent auf 1,1 Milliarden Franken. Auch in Lokalwährungen ist der Effekt sichtbar.

Die Werte entwickelten sich mit einem Plus von 40 Prozent beziehungsweise einem Minus von zwei Prozent.

Zum Vergleich: Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Asien-Pazifik bloss um 6 Prozent, aber Americas um 27 Prozent zugelegt.

Shoppen wie verrückt

Als Hintergrund für die positiven Zahlen im ersten Quartal gibt Richemont die Aufhebung der Coronavirus-Restriktionen in China im Januar 2023 an, welche umgehend zu einer hohen Reisetätigkeit bei den Menschen sowie zu Käufen von Luxusuhren und Schmuck führten.

Insbesondere in Festlandchina, Hongkong und Macao liefen die Geschäfte wie geschmiert.

An zwei Standorten in Festlandchina seien sogar Umsatzsteigerungen im dreistelligen Prozentbereich erreicht worden, freute sich der Konzern. Das ist aber schon ungewöhnlich.

Wholesale stagniert

In Americas waren die Verkäufe dagegen im Vorjahresvergleich rückläufig, was die Luxusgütergruppe mit verhaltenen Verkäufen bei Grosshändlern begründete.

Derzeit ist das aber auch ungewöhnlich in die andere Richtung als in Asien, weil gerade die grossen Volkswirtschaften in Nordamerika sehr gut laufen. 

Das dritte Standbein, die Region Europa, legte beim Umsatz um rund zehn Prozent zu aktuellen und auch zu konstanten Wechselkursen auf 1,1 Milliarden Franken zu.

Zurückhaltung bei Online-Käufen

Insgesamt erzielte das auf hochwertigen Schmuck und Luxusuhren ausgerichtete Unternehmen fast 75 Prozent des Umsatzes direkt mit der Kundschaft.

Die Menschen wollen nämlich die Luxusuhren um Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre, Piaget and Vacheron Constantin direkt auf der Haut spüren und die Schmuckstücke von Cartier, Chloé, Van Cleef & Arpels anlegen und nicht einfach nur online erwerben.

Der Internet-Vertrieb ist ohnehin kaum der Rede wert, allerdings sanken die Verkäufe auch hierbei um 1 Prozent auf einen Wert von rund 300 Millionen Franken.

In Lokalwährungen ging es allerdings um rund 2 Prozent nach oben.

An der Börse kamen die Informationen weniger gut an. Die Richemont-Aktien fielen gleich zum Handelsstart um über 8 Prozent.

17.07.2023/kut./Meldung am Ende um Aktienkurs ergänzt

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