Grossbank UBS verschiebt Milliarden

Die Grossbank UBS am Zürcher Paradeplatz
Die UBS zerpflückt die übernommene Credit Suisse. (Bild: muula.ch)

Die UBS passt nach der Fusion mit der Credit Suisse ihre Konzernstrukturen an. Eine wichtige Sache erschwert die Monsterbank aber dadurch.

Die Grossbank UBS hat die Auswirkungen ihrer neuen Geschäftssegmente ab Januar 2024 ermittelt.

Dabei verschieben sich Milliarden, wie das Geldhaus am heutigen Dienstag überraschend bekanntgab.

Schweiz wird ausgehöhlt

Demnach wandern rund 72 Milliarden Dollar an investierten Assets vom Segment Personal & Corporate (P&C) zur Globalen Vermögensverwaltung (GWM).

Damit fallen auch die Erträge von jährlich ungefähr 600 Millionen Dollar nicht mehr im Privat- und Firmenkundenbereich, sondern im Wealth Management an.

Bei diesen Änderungen seien die Schweizer Einheit der Credit Suisse (CS) und dort vor allem Superreiche, also Ultra High Net Worth Indiviudals UHNWI betroffen, hiess es weiter.

Verschieben von Kosten

Zudem passt die UBS die Treasury Costs, also die Finanzierungskosten vom Geschäft, an. Dies betreffe 300 Millionen Dollar, die nun auf die Geschäftsbereiche verteilt würden.

Auch beim Geschäft, was abgewickelt wird beziehungsweise nicht zum Kernbereich gehört, kommt es zu Änderungen.

Rund 300 Millionen Dollar an Aufwand würden statt bei «Non-core and Legacy» künftig verursachungsgerecht zugeteilt, erklärte die UBS.

Über alles gesehen, bleiben die Werte zwar konstant. Die geschilderten Grössenordnungen gelten rückwirkend für das Jahr 2023.

Vergleiche unmöglich

Die Grossbank hatte mittels einer Notfusion die kriselnde Konkurrentin CS übernommen. Das Management hatte bisher bloss eine Holding über die zwei Grossbanken gestülpt und dies als Integration bezeichnet. Nun werden auch innerhalb der beiden Bankensäulen gewisse Teile herausgerissen und wild im Konzern verstreut.

Damit wird auch klar, dass künftige Vergleiche, was die UBS mit der Übernahme der CS tatsächlich verdient hat, erschwert, wenn nicht sogar verunmöglicht.

Es schleckt aber ohnehin keine Geiss weg, dass die UBS mit der CS ein Schnäppchen gemacht hat.

Ohnehin stehen aber weitere Anpassungen der UBS-Konzernstruktur an, also das US-Geschäft wird im zweiten Quartal 2024 in eine Zwischenholdinggesellschaft überführt und die geplante Fusion der UBS Switzerland AG und der Credit Suisse (Schweiz) AG wird im dritten Quartal 2024 zum Abschluss gebracht.

Unsicherheit belastet

An der Börse kamen die Milliardenverschiebungen jedenfalls schon mal nicht gut an. Die UBS-Titel gaben gleich nach Bekanntgabe rund 4 Prozent nach.

Dabei könnte aber auch noch die Unsicherheit am Markt nachwirken, die derzeit vorherrscht, ob und wenn ja, wie viel Eigenkapital die Grossbank nunmehr zusätzlich aufbringen muss.

Während Medien schrieben, es brauche nicht viel mehr, weibelt die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter für einen Milliardenbetrag. Aber eine richtige Erhöhung des Eigenkapitals ist damit nicht gemeint, wie muula.ch bereits klarstellte.

16.04.2024/kut.

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