Florierendes Marktsegment bei Sotherby’s, Christie’s & Co.

Alte Weine
Korrekt gelagerte, alte Weine sind begehrt. (Bild: akiraguilla / pixabay)

Die Verkäufe von Wein steigen jedes Jahr um rund 5 Prozent. Doch innerhalb dieses Marktes legt ein Segment um 16 Prozent zu und davon profitieren einige Traditionsfirmen stark.

Viele kennen die berühmten Auktionshäuser Sotheby’s und Christie’s von Kunstversteigerungen.

Alte Gemälde hier, teure Skulpturen da, seltene Handtaschen dort – der Hammer fällt und schon wechseln die Objekte der Begierde ihre Eigentümer.

Bester Rotwein der Welt

Doch weniger bekannt ist, dass die namhaften Anbieter von Auktionen auch beim Verkauf von seltenen oder edlen Weinen eine grosse Rolle spielen.

So bietet Sotherby’s über die spezielle Webseite sothebyswines.com für New York, Hongkong, London und Paris jeweils Weinauktionen an.

So gibt es derzeit eine Versteigerung einer Flasche des wahrscheinlich besten Rotweines der Welt, Romanée Conti, Domaine de la Romanée-Conti, des hervorragenden Jahrgangs 2015, zum Schätzwert von 20.000 bis 28.000 Dollar zu ersteigern.

Da kommen also Weinliebhaber, Gourmets oder auch Sammler voll auf ihre Kosten.

Ganze Fässer im Angebot

Wer es nicht so edel haben will, wäre vielleicht mit 6 Flaschen des ebenfalls herausragenden Rotweins «La Tâche» auch von der Domaine de la Romanée-Conti des Jahrgangs 2009 gut bedient.

Die Auktionspreise starten dafür bei 28.000 Dollar und gehen schätzungsweise bis 40.000 Dollar.

Sotheby’s bietet aber sogar Auktionen von ganzen Weinfässern an. Am 2. Juni gibt es dabei Nappa Valley Barrels zu ersteigern.

Château Latour unter dem Hammer

Bei Christie’s sehen die Weinauktionen dagegen fast normal aus.

Eine 12er Kiste des phantastischen Pauillac Château Pichon-Longueville Lalande mit Spitzenjahrgang 2004 kommt in ein paar Tagen für geschätzte 1200 bis 1700 britischen Pfund unter den Hammer.

Natürlich gibt es auch hier Raritäten, wie den 1982er Bordeaux-Spitzenjahrgang von Château Latour, der für 12.000 bis 18.000 Pfund versteigert werden soll. Traditionsfirmen gewinnen auch hier.

Luxushotel Widder in Zürich

Für Schweizerinnen und Schweizer muss es dabei nicht immer Paris, London, Hongkong oder New York sein.

Sie können dort zwar auch online mitbieten, doch in Zürich finden ebenfalls – etwa im Luxushotel Widder – mehrmals pro Jahr die bekannten Weinauktionen, etwa durchgeführt von Denz Weine, statt.

Deutlicher Zuwachs

Der Hauptgrund für die Beliebtheit von Auktionen ist eigentlich auch schon genannt worden.

Während der Coronavirus-Pandemie stieg nämlich die Popularität von Online-Auktionen. Das hat auch darin seinen Grund, weil Reisen zu den berühmten Weingütern im Bordeaux oder Burgund kaum möglich waren. Per Internet florierte daher das Geschäft.

Laut Schätzungen gingen die Weinverkäufe im Jahr 2021 um rund 16 Prozent über Weinauktionen vonstatten, während der Gesamtmarkt von mehreren hundert Milliarden Dollar nur um zirka 5 Prozent zulegte.

Korken nur mit Notar wechseln

Nun, was müssen Teilnehmer an solchen Weinauktionen beachten?

Klar, einen gut gefüllten Geldbeutel sollten sie schon haben. Aber es gibt auch günstigere Schnäppchen als die erwähnten Beispiele zu ergattern.

Wichtig ist in jedem Fall, bei einem namhaften Auktionshaus mitzubieten.

Ein seriöser Veranstalter der Versteigerung ist nämlich von Bedeutung, damit die angebotenen Tropfen auch authentisch sind. Die Anbieter garantieren auch bei sehr alten Weinen, dass die Korken im Beisein von Notaren ausgewechselt worden sind und der Inhalt der Flaschen nicht ausgetauscht wurde.

Der Zustand der versteigerten Flaschen sowie eine korrekte Lagerung sind eben essentiell.

An Gebühren denken

Zudem müssen sich Auktionsteilnehmer über die Gebühren und Zusatzfees bei den Auktionen im Klaren sein.

Bei den Fass-Auktionen bei Sotherby’s fallen etwa 7 Prozent als Gebühr und nochmal 1 Prozent als «Overhead Premium» auf den Zuschlagspreis an.

Nicht zu vergessen, dass die Weingüter später auch noch Geld für die Abfüllung der «edlen Tropfen» von den Fässern in Flaschen haben wollen.

Schnell reagieren

Eine weitere unabdingbare Überlegung bei Auktionen ist neben den Gebühren generell das Budget. Es ist ratsam, ein festes Limit für die Versteigerung festzulegen und sich daranzuhalten, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden.

Im Wettstreit der Bietenden gehen so manchen nämlich auch mal die Nerven durch, und es wird viel zu viel gezahlt.

Wenn man an einer Weinauktion teilnimmt, sollte man auch bereit sein, schnell zu handeln. Auktionen können nämlich extrem schnelllebig sein, und es ist wichtig, rasch zu handeln, um eine begehrte Flasche zu erwerben.

Vielleicht kann man dann schon bald eine Luxus-Weinflasche von Château Pétrus aus dem französischen Weinanbaugebiet Pomerol mit Jahrgang 1947 zu seinem Eigentum zählen.

Listen studieren

Hilfreich ist obendrein, im Voraus zu recherchieren und eine Liste der Weine zu erstellen, die man bei den Auktionen gerne kaufen möchte. Die Listen des Angebots liegen jedenfalls immer vorher aus.

Indem man all solche Punkte berücksichtigt, stellen Käufer sicher, dass die Luxus-Weinauktionen auch Erfolge werden.

Die traditionellen Auktionshäuser verdienen in jedem Fall – das sollten die Teilnehmenden dabei nicht vergessen.

Für Sotherby’s, Christie’s & Co. ist es nämlich ein extrem lohnenswertes Geschäft.

22.04.2023/kut.

Florierendes Marktsegment bei Sotherby’s, Christie’s & Co.

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