Ein Schönheitsfleck trübt Abgang der «Hypi»-Chefin

Gebäude der Hypothekarbank Lenzburg
Die Hypothekarbank Lenzburg will die Dividende erhöhen. (Bild: PD)

Die Hypothekarbank Lenzburg glänzt zum Abgang ihrer Chefin Marianne Wildi. Bei den Resultaten springt allerdings ein Schönheitsfleck hervor.

Die Hyptothekarbank Lenzburg, gerne auch «Hypi» genannt, hat den Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 13,5 Prozent auf 21,2 Millionen Franken gesteigert. Hauptsächlich hat die Ausweitung der Zinsmarge zu diesem Ergebnis beigetragen, teilte das von Marianne Wildi geführte Geldhaus am heutigen Freitag mit.

Erhöhung der Fee-Einnahmen

Netto habe die Bank das Zinsgeschäft um 37 Prozent auf 83,7 Millionen Franken gesteigert, wobei sie die Zinsmarge erstmals seit mehreren Jahren wieder ausweiten konnte, hiess es weiter.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg bei dem kleinen Kreditinstitut gegenüber dem Jahr 2022 um 4,4 Prozent auf 15,5 Millionen Franken.

Rückgang beim Eigenhandel

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft fiel aber tiefer als im Vorjahr aus, was laut dem Communiqué hauptsächlich auf negative Auswirkungen des starken Frankens im Devisengeschäft zurückzuführen ist.

Dennoch lieferte das Handelsgeschäft mit einem Erfolg in der Höhe von 3,8 Millionen Franken einen soliden Beitrag zum Gesamtergebnis der Bank.

Im Geschäftsjahr 2022 waren es laut Geschäftsbericht noch 4 Millionen an Gewinn im Eigenhandel gewesen.

Rückzug in Verwaltungsrat

Die Kundeneinlagen erhöhten sich um 274 Millionen Franken auf 5,3 Milliarden Franken, was auf Kooperationen mit Fintech-Unternehmen im Banking-as-a-Service-Bereich (Baas) zurückzuführen sei.

Dieses Geschäft verzeichnete im vergangenen Jahr, wie schon in den Vorjahren, eine erfreuliche Entwicklung und konnte die Baas-Erträge um 13 Prozent auf 7,3 Millionen Franken steigern.

Hypi-CEO Wildi wird vom Verwaltungsrat, wie bereits von muula.ch vermeldet, zur Wahl in das Aufsichtsgremium vorgeschlagen. Sie wird Therese Suter ersetzen, die sich nicht mehr für die Wiederwahl zur Verfügung stellen wird.

Die Bank macht sich auf die Suche nach einer neuen Konzernführung.

Solide Finanzkennzahlen

Die bekannte Bankmanagerin Wildi verabschiedet sich aus dem operativen Geschäft mit einer Dividendenerhöhung um 5 auf 120 Franken je Aktie und soliden Finanzkennzahlen zur Bank.

Die Gesamtkapitalquote liegt bei 18,3 Prozent, wobei gesetzlich nur 12,4 Prozent erforderlich wären, und einer ungewichteten Eigenmittelquote, also einer Leverage Ratio, von 7,4 Prozent; gesetzlich wären 3 Prozent erfordert.

Sinkender Aktienkurs

Einziger Wermutstropfen scheint am Jahresabschluss der Aktienkurs der «Hypi». Die Titel der Hypothekarbank Lenzburg AG notierten im Jahr 2023 zwischen 3780 und 4420 Franken.

Jedoch schloss die Börse am 29. Dezember 2023 mit einem Kurs von 4100 Franken. Und ein Jahr davor, am 30. Dezember 2022, lag der Schlusskurs auch bloss bei 4100 Franken.

Aus Aktionärssicht hat sich damit das Jahr 2023 bis auf die Ausschüttung nicht gelohnt. Der Schlusskurs 2021 lag dagegen bei 4220 Franken je Aktie.

19.01.2024/kut.

Ein Schönheitsfleck trübt Abgang der «Hypi»-Chefin

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