Asiaten retten Schweizer Hotelsommer

Ein Hotel am See
Die Schweiz hat Feriengästen viel zu bieten. (Bild: Luca / pixabay)

Schweizer Hoteliers können nach der Coronavirus-Pandemie aufatmen. Zu dem Rekordsommer half insbesondere ein asiatisches Land.

Die Schweiz hat eine hervorragende Sommersaison bei den Hotels verzeichnet, obwohl das einheimische Publikum lieber vermehrt ins Ausland reiste. Die Nachfrage erhöhte sich generell gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten.

Gigantischer Anstieg

Die Zunahme habe von 2,4 Prozent im August bis hohen 13,6 Prozent im Mai gereicht, wie aus den jüngsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik BFS zu den Logiernächten hervorging.

Der Rekordsommer 2023 sei auf den markanten Anstieg bei der ausländischen Nachfrage auf 12,4 Millionen Logiernächte zurückzuführen, hiess es weiter.

Dies entspreche einem Plus von 1,8 Millionen Übernachtungen beziehungsweise einem Anstieg um 17,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.

Sommersaison für Schweizer Hotels laut BFS

Bereits in der Sommersaison 2022 war eine sehr starke Zunahme verzeichnet worden, die nach der Coronavirus-Pandemie auf ein Plus von 87,1 Prozent gekommen war.

China, Korea und Indien

Differenziert nach Herkunft der Gäste, nahm die Nachfrage in der Sommersaison 2023 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode aus allen Kontinenten zu.

Mit insgesamt 2,7 Millionen Logiernächten (+868.000 / +47,3 Prozent) registrierten die asiatischen Gäste aber den grössten absoluten Anstieg.

Innerhalb dieses Kontinents war das grösste Plus mit 269.000 zusätzlichen Nächten beziehungsweise 360 Prozent bei der Nachfrage aus China zu verzeichnen.

Südkorea kam auf +149.000 beziehungsweise +128,0 Prozent) und Indien erreichte ein Plus von +138.000 beziehungsweise +48,5 Prozent.

Veränderungen bei Logiernächten nach Regionen

Die Gäste aus den Golfstaaten sorgten dagegen für weniger Logiernächte als im Vorjahr (-33.000 / -5,2 Prozent).

Die asiatische Nachfrage lag allerdings mit -27,7 Prozent nach wie vor unter jener von 2019. Dies gilt für alle wichtigen Länder dieses Kontinents, wie etwa China, dessen Logiernächtezahl mit -63,7 Prozent aber weiterhin deutlich tiefer ausfiel als vor der Covid-19-Pandemie.

Es gibt beim Reich der Mitte trotz der guten Entwicklung zuletzt also noch Potenzial.

Symbolische Grenze bei den USA

Die Nachfrage aus dem amerikanischen Kontinent belief sich auf 2,6 Millionen Logiernächte, was einem starken Anstieg um 521.000 beziehungsweise 24,7 Prozent und damit einem Rekordniveau entsprach.

Die USA übertrafen erstmals seit 1985 die symbolische Schwelle von 2 Millionen Logiernächten und kamen auf 2,1 Millionen. 

Auch die Nachfrage aus Europa ist um 4,5 Prozent auf 6,6 Millionen Logiernächte gestiegen. Den grössten absoluten Anstieg registrierte das Vereinigte Königreich mit 193.000 zusätzlichen Logiernächten beziehungsweise um 26,8 Prozent.

Bei den Gästen aus Deutschland war dagegen mit einem Minus von 34.000 Logiernächten beziehungsweise -1,6 Prozent der stärkste Rückgang aller ausländischen Herkunftsländer festzustellen.

Graubünden und Tessin schwächeln

In der Sommersaison 2023 wiesen zehn von dreizehn Tourismusregionen gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode ein Logiernächteplus aus. Von allen Regionen verzeichnete Bern Region den grössten absoluten Anstieg (+434 000 / +13,2 Prozent).

Dahinter folgten Zürich Region (+323 000 / +8,8 Prozent) und Genf (+230 000 / +13,1 Prozent).

Lediglich in Graubünden (−117 000 / −4,4 Prozent) und im Tessin (−104 000 / −5,6 Prozent) verringerte sich die Nachfrage.

Auslandsreisen beschränken?

In der Sommersaison 2023 ging die Logiernächtezahl der Schweizer Gäste gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 402.000 beziehungsweise um 3,4 Prozent auf 11,5 Millionen zurück.

Trotz dieses Minus war die inländische Nachfrage so hoch wie mit Ausnahme der Sommersaison 2022 noch nie.

Ausländische und Inländische Nachfrage nach Übernachtungen in der Schweiz

Angesichts der aktuellen Rückgänge, die sogar unter jene der Ausländer sanken, wie die Grafik eindrücklich zeigt, würde aber wahrscheinlich kein Schweizer Politiker auf die Idee kommen, Reisen ins Ausland unattraktiv zu machen, wie dies Finanzministerin Karin Keller-Sutter derzeit beim Einkaufen jenseits der Landesgrenzen versucht.

muula.ch berichtete mehrfach über das unsägliche antiliberale Vorhaben.

Freiheit bedeutet Auswahl und die Schweiz konnte mit ihrem Angebot wieder viele Ausländer überzeugen, im Sommer hierzulande Ferien zu machen.

Profitabilität im Auge behalten

Nun müssen die Schweizer Hoteliers nur noch Geld mit den vielen Übernachtungen verdienen.

Wie muula.ch unlängst publik machte, klappt dies seit Jahren etwa beim Luxushotel Dolder Grand leide nicht.

06.12.2023/kut.

Asiaten retten Schweizer Hotelsommer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert