Die Amerikaner führen Inspektionen bei Wirtschaftsprüfern der Schweiz durch und werden stets fündig. Diesmal entdecken sie Missstände in Genf.
Schweizer Wirtschaftsprüfern wird eigentlich eine hohe Qualität bescheinigt.
Doch die Amerikaner, die über das sogenannte PCAOB regelmässig Inspektionen hierzulande vornehmen, finden immer wieder Missstände.
Weltweit aktiv
Nach PwC, KPMG, Deloitte, EY, BDO & Co. entdeckten die USA diesmal in Genf bei der Wirtschaftsprüfung Forvis Mazars deutliche Mängel.
Dies geht aus dem neuesten Analysereport zur Schweizer Insprektion hervor, welchen das PCAOB in der Nacht auf den heutigen Mittwoch publizierte.
Forvis Mazars ist 1945 in Frankreich gegründet worden und hat den Hauptsitz in Belgien. Das Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen agiert in über 100 Ländern der Welt.
Basisstandards verletzt
Die gefundenen MIssstände reichten von fehlenden, aber relevanten Dokumenten zur Prüfung der Wirtschaftsprüfer.
Auch Erklärungen der Unternehmensleitung, die notwendiger Bestandteil eines Audits sind, konnten die Amerikaner nicht finden und monierten den Umstand. Weiterhin gab es nur ungenaue Angaben zur Unabhängigkeit der Prüfer.
Alles das sind eigentlich Standardangaben für Wirtschaftsprüfer. Insofern verwundern die Verstösse gegen Standesregeln.
Die Genfer Firma Forvis Mazars gelobte Besserung in einer Stellungnahme.
RAB in Bern zuständig
Auf was für kuriose Situationen die Amerikaner bei ihren Inspektionen stossen, berichtet muula.ch regelmässig.
Bei Ernst & Young Schweiz wurde beispielsweise der Umsatz bei einer Firma inkorrekt plausibilisiert und Vorräte wurden falsch bewertet.
Bei PwC Schweiz stimmten die Umsatzrealisierung und der Schuldenausweis bei einer Stichprobe nicht und das PCAOB stiess darauf.
Für die Zulassung und Qualität der Schweizer Auditoren ist eigentlich die Eidgenössische Revisionsaufsichtsbehörde RAB in Bern zuständig.
10.10.2025/kut.
