Fluggesellschaft Swiss kehrt Basel den Rücken

Ein Flugzeug der Swiss in der Luft
Die Swiss hatte zuletzt noch einen Flug von Zürich nach Basel. (Bild: PD)

Die Fluggesellschaft Swiss verabschiedet sich klammheimlich nach fast zwei Jahrzehnten von Basel. Wie immer geht es dabei nur um eine Sache.

Die Reaktion des Finanzchefs der grössten Schweizer Fluggesellschaft Swiss auf eine Frage von muula.ch hatte es schon vorweggenommen.

Wortkarge Antwort

Die Flughäfen Zürich und Genf hätten ihre Gebühren so stark erhöht, dass es auf der Hand lag zu fragen, ob denn der Firmensitz Basel wieder eine Chance auf Flüge des Premiumcarriers Swiss habe.

Nein, antwortete CFO Dennis Weber unlängst an der Medienkonferenz wortkarg. Basel sei keine Option mehr.

Wie endgültig dieser Entscheid bei der Lufthansa-Tochter tatsächlich ist, wurde aber erst nun so richtig klar.

Schlechte Kommunikation

Die Fluggesellschaft Swiss verlegte nach fast zwei Jahrzehnten ihren rechtlichen Sitz von Basel nach Kloten, wie das Portal «Aerotelegraph» am heutigen Montag berichtete.

Die Swiss, die sonst quasi jede Menu-Änderung in den Premiumsklassen in Medienmitteilungen verpackt, hat sich selbst dazu nicht geäussert.

Der Wechsel des Hauptsitzes von Basel nach Kloten wurde am 27. Mai auch im Schweizer Handelsregister publiziert, wie weitere Recherchen von muula.ch ergaben.

Neues Domizil ist die Obstgartenstrasse 25 in Kloten beim Zürcher Flughafen, statt die Malzgasse 15 in Basel.

Kurzflug von Zürich nach Basel

Der Vorzeigefluggesellschaft hatte sich operativ schon seit dem Jahr 2015 aus der Stadt am Rheinknie zurückgezogen.

Zuletzt gab es bloss noch eine kurze Flugverbindung zwischen Zürich und Basel.

Diese Kurzflüge von ein paar Minuten fielen aber auch oft aus und Swiss verwies die Passagiere auf die Bahnnutzung.

Kosteneinsparungen als Grund

Als Grund für den Umzug nannte die Swiss gegenüber dem Portal, dass die bisherige Firmenadresse bei einem Anwaltsbüro gelegen habe, welches nun aufgelöst würde.

Mit dem formellen Umzug nach Zürich seien die Wege zu Ämtern und Instanzen nun direkter und kürzer, hiess es weiter.

Damit ist der Wegzug von Basel nach Zürich also bloss wieder eine Kostenmassnahme, wie man sie von Lufthansa praktisch gewohnt ist.

Einen neuen Anwalt hätte es in der Stadt am Rheinknie wohl sicher gegeben, der das Mandat übernommen hätte.

Und die Unternehmenssteuern sind im Grossraum Zürich wohl auch noch etwas tiefer.

Mutterhaus als schlechtes Vorbild

Basel war einst Gründungsort der Swiss und zunächst Hauptsitz. Die Airline ging rechtlich aus der Regionalfluggesellschaft Crossair hervor und war von der Basler Pharmaindustrie um Roche und Novartis stark unterstützt worden.

Dass Firmensitz und Hauptverkehrsknoten nicht zusammenfallen müssen, zeigt die Lufthansa selbst. Sie operiert von den Drehkreuzen Frankfurt und München aus, doch ihr Hauptsitz ist formal in Köln.

02.06.2025/kut.

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