Mehr Verkehrstote auf Schweizer Strassen

Ein Verkehrsunfall mit einem Auto auf dem Dach in einem Rückspiegel
Jeden Tag ereignen sich tragische Autounfälle. (Symbolbild: Alexa / pixabay)

Im Jahr 2024 verloren 250 Menschen bei einem Verkehrsunfall ihr Leben. Eine der Hauptursachen für den Negativ-Rekord schockiert.

Schweizer gelten eigentlich als besonnene Menschen.

Doch wenn es um den Strassenverkehr geht, scheinen sie förmlich die Besinnung verloren zu haben.

Höchstwert seit Dekade

Die Zahl der Getöteten auf Schweizer Strassen ist im vergangenen Jahr nämlich um rund 6 Prozent auf 250 gestiegen, wie das Bundesamt für Strassen Astra am heutigen Donnerstag zur neuesten Unfallstatistik im Schweizer Strassenverkehr bekanntgab.

Mit 250 Todesfällen auf Schweizer Strassen werde der höchste Wert seit dem Jahr 2015 erreicht, hiess es weiter. Damals waren es 253 Getötete.

Alle Verkehrsteilnehmer betroffen

2024 verunglückten 81 Personenwagen-Insassen tödlich (2023: 75). 2024 verunglückten 20 Fahrrad-Fahrer tödlich, was 6 Personen weniger als im Vorjahr waren.

Mit einem Motorrad verunglückten 47 Menschen tödlich, die sind laut dem Communiqué 3 Getötete weniger als 2023.

Bei der Zahl getöteter E-Bike-Fahrer wurde ein Anstieg von 16 auf 25 Getöteten verzeichnet.

2024 sind mit 48 mehr Fussgänger tödlich verunglückt als 2023. Damals waren es 42 Tote in dieser Kategorie gewesen.

Die steigenden Todesfallzahlen betreffen also nicht nur Autofahrer oder Insassen.

Trunkenheit am Steuer

Wer in die Detailstatistik vom Astra schaut, dem läuft es kalt den Rücken hinunter.

Eine der mutmasslichen Hauptursachen bei den Todesfällen, jene wegen Alkoholeinflusses, erhöhte sich nämlich innerhalb eines Jahres um über 30 Prozent.

Dies sind aber häufig vermeidbare Strassenverkehrsunfälle, weil sich niemand betrunken hinter das Steuer setzen sollte.

Der Einfluss von zu hoher Geschwindigkeit bei den Getöteten sank zumindest um rund 13 Prozent.

Weniger Schwerverletzte

Die Behörde macht aber noch auf zwei andere Entwicklungen aufmerksam.

Einerseits die Zahl der Schwerverletzten bei Strassenverkehrsunfällen von 4096 auf 3792 Personen. Die Zahl der schwerverletzten Insassen sank beispielsweise um 5 Prozent auf 684.

Mit 1081 schwerverletzten Motorradfahrern verunfallten 6,8 Prozent weniger als im Jahr 2023.

Die Zahl der schwerverletzten E-Bike-Fahrer sank um 10,4 Prozent auf 533 Personen und die Zahl der schwerverletzten Fahrradfahrer ging um 13,6 auf 633 Personen zurück.

Sonderanalyse zeigt Handlungsbedarf

Andererseits verdoppelte sich zwischen 2021 und 2023 die Zahl der Unfälle von 125er-Motorradfahrer in der Altersgruppe 16 bis 17 Jahre im Vergleich zu 2018 und 2020.

Dies habe eine Analyse des Astra zur Unfallentwicklung seit der Senkung des Mindestalters für Motorräder der Kategorie A1 in dieser Altersgruppe ergeben.

Um die Unfallzahlen zu senken, werde die Behörde in den nächsten Monaten mit betroffenen Interessengruppen mögliche Massnahmen prüfen.

Denkbar seien Anpassungen bei der Ausbildung, hiess es. Die dafür notwendige Vernehmlassung sei für das Jahr 2027 geplant, teilte die Behörde mit.

Vermeidbares vermeiden

Jeder Unfall im Strassenverkehr, der auf Defizite in der Ausbildung oder Alkoholkonsum zurückgeht, ist eben einer zu viel.

Dies sollten sich die sonst so besonnenen Schweizer zu Herzen nehmen.

13.03.2025/kut.

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