Schweizerische Post steigert Gewinn um 30 Prozent

Logo der Schweizerischen Post auf dem Gebäude im Berner Wankdorf
Die Post hat die Logistik-Services gut im Griff. (Bild: PD)

Preiserhöhungen haben die Schweizerische Post im Jahr 2024 beflügelt. Beim Digitalen, Postfinance und beim Post-Netz hapert es allerdings.

Die Schweizerische Post ist derzeit eigentlich gut im Schuss.

Die Erträge legten im abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 5 Prozent auf 7,6 Milliarden Franken zu.

Effizienzmassnahmen wirken

Beim Konzerngewinn ging es sogar um fast 30 Prozent auf 324 Millionen Franken nach oben, wie der Staatsbetrieb am heutigen Donnerstag bekanntgab.

Die anfangs 2024 umgesetzten Preismassnahmen konnten den strukturellen Rückgang der Briefmengen vorerst ausgleichen, hiess es zu den positiven Entwicklungen.

Zudem sei durch die Effizienzprogramme und schlankere Prozesse der vergangenen Jahre gelungen, die Kosten zu senken.

Steigende Spartengewinne

Rund 4,4 Milliarden Franken nahm die Post diesmal mit Logistik-Services ein, was einer Steigerung um rund 6 Prozent zum Jahr 2023 entsprach.

Das Betriebsergebnis in diesem Segment verbesserte sich um 31 Prozent auf 439 Millionen Franken.

Es zeigt sich, dass der «Gelbe Riese» trotz sinkendem Geschäftsvolumen durchaus im Hauptgeschäft die Überschüsse steigern kann. Die Zahl der Sendungen ging nämlich wiederum deutlich zurück.

Weniger Briefe und Pakete

Die Post habe mit 1,56 Milliarden adressierten Briefsendungen gegenüber 2023 einen Rückgang von 5,5 Prozent verzeichnet, hiess es.

Auch vom boomenden Online-Handel war bei der Post nicht viel zu spüren, denn bei den Paketen betrug die Menge 180 Millionen, was eine Abnahme von 2,9 Prozent gegenüber 2023 bedeutete. Bisher hatte das Paketvolumen stetig zugelegt.

Geldgeschäfte leiden

Bei der Staatsbank Postfinance ging die Zahl der Kunden um rund 1 Prozent auf 2,4 Millionen zurück.

Das Betriebsergebnis brach sogar um 43 Prozent auf 203 Millionen Franken ein.

Das volatile Zinsumfeld habe den Druck auf die Marge von Postfinance erhöht, lautete die Begründung für den deutlichen Rückgang.

Aufbau von Neuem kostet

Die zwei Bereiche Digital-Services und Post-Netz blieben wiederum in Verlusten stecken.

Beim «Digitalen» geht es um schwierige Geschäfte, wie E-Voting oder das digitale Patientendossier, die erst im Aufbau sind.

Fünfer und Weggli schwierig

Bei den Filialen verschlechterte sich der operative Fehlbetrag um rund 22 Prozent rund 113 Millionen Franken. Da muss der Staatsbetrieb also weiterhin eine passende Lösung finden.

Bekanntermassen will die Politik einen teuren Grundversorgungsauftrag umgesetzt haben, der aber gleichzeitig auch kostendeckend ist.

Allerdings fragen die Menschen viele Dienstleistungen kaum noch nach, weshalb sich die Politik da bei der Definition von Grundversorgung wohl bewegen muss.

Zumindest hat Post-CEO Roberto Cirillo den Bettel deswegen hingeschmissen, weil die Schweiz nicht den «Fünfer und das Weggli» haben kann.

Postfinance verzerrt Bilanz

Die Bilanz der Schweizerischen Post ist stark von der hauseigenen Bank geprägt.

Von der Bilanzsumme von 112 Milliarden Franken gehen rund 90 Milliarden auf die Kundengelder bei Postfinance zurück.

Konzernbilanz der Schweizerischen Post
Konzernbilanz der Post (Screenshot: muula.ch)

Das Hauptgeschäft, die Logistik & Co., bringt nicht so grosse Bilanzwerte auf die Waage.

CEO-Suche als Herausforderung

Zum Ausblick auf 2025 hiess es im Geschäftsbericht lediglich, dass die Post die physische sowie digitale Welt verbinde und ihr Dienstleistungsangebot kontinuierlich weiterentwickele.

Erst einmal muss der Staatsbetrieb einen neuen Konzernchef finden.

Dies dürfte angesichts der Herausforderungen sowie dem politischen Pulverfass, auf dem die Konzernführung sitzt, nicht so einfach werden.

Dennoch gab sich Post-Verwaltungsratspräsident Christian Levrat vor den Medien in dieser Frage zuversichtlich, bald eine Lösung präsentieren zu können.

13.03.2025/kut.

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