Die Grossbank UBS schwächelt im Traditionsgeschäft und kämpft gegen hohe Kosten. Doch ausgerechnet die Investmentbank gedeiht prächtig.
Die Grossbank UBS hat im dritten Quartal 2024 einen Reingewinn von 1,4 Milliarden Dollar erwirtschaftet.
Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war noch ein Verlust von 715 Millionen Dollar angefallen.
Erträge steigen um ein Viertel
Die Erträge legten von Juli bis September um 5,5 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar zu, wie die Grossbank am heutigen Mittwoch bekanntgab. Die Integration der Credit Suisse (CS) komme gut voran, hiess es.
Wie eindrücklich die Entwicklungen sind, zeigen die kumulierten Resultate im laufenden Jahr.
In den ersten drei Quartalen erhöhten sich die Erträge um 23 Prozent auf fast 37 Milliarden Dollar.
Unter dem Strich brach allerdings der Konzerngewinn um 80 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar ein, weil das «Geschenk» aus der CS-Notfusion von fast 30 Milliarden Franken in diesem Jahr wegfällt.
An Kostenbasis feilen
Auffällig am Quartalsabschluss sind aber noch drei Entwicklungen.
Erstens verbesserte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis sowohl im Berichtsquartal als auch kumuliert im Jahr weiter. Allerdings ist der absolute Wert von 83,4 beziehungsweise 83,5 Prozent im Marktvergleich viel zu hoch.
Durch den starken Anstieg der Erträge konnte die UBS aber die hohe Kostenbasis etwas übertünchen.
Traditionsgeschäft leidet
Zweitens sank die Zinsmarge markant. Im globalen Vermögensverwaltungsgeschäft sanken im dritten Quartal die Zinseinnahmen um 9 Prozent. Bei Privat- und Geschäftskunden ging die Ertragsquelle um 12 Prozent nach unten.
Die UBS reagierte also auf die erodierende Gewinnmarge, als sie die Verzinsung der Kundengelder unlängst barsch senkte, wie muula.ch berichtete.
Das Geldhaus versucht, die Rückgänge beim Zinsgeschäft mit Gebühreneinnahmen zu kompensieren, was ihr bisher gelingt.
Risiken steigen
Und drittens floriert die Investmentbank wieder.
Die Erträge stiegen in diesem Segment allein im dritten Quartal um 22 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. Der Vorsteuergewinn stieg auf rund 400 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahresquartal ein Verlust von 254 Millionen Dollar angefallen war.
Für die ersten drei Quartale zusammen nahm die Investmentbank 8,2 Milliarden Dollar ein, was einem Plus von 25 Prozent entspricht. Der Vorsteuergewinn legte um 1200 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar zu.
Genau in diesem Bereich sollte die UBS aber nicht wachsen, denn das ist das riskanteste Geschäft. Doch gerade dort können die Banker um UBS-CEO Sergio Ermotti eben am meisten herausholen.
30.10.2024/kut.