Für Spital Wetzikon zeichnet sich der Untergang ab

Spital in Wetzikon
Das Spital in Wetzikon steht vor dem Aus. (Bild: PD)

Das Sanierungskonzept für das Spital Wetzikon nimmt Formen an. Doch es dürfte kaum Rettung für die Zürcher Gesundheitseinrichtung geben.

Die Zahlen, die am heutigen Freitag präsentiert wurden, stimmen wenig optimistisch.

Das Eigenkapital der GZO AG, der Betreibergesellschaft des Spitals Wetzikon, beträgt per Ende August nur noch 8 Millionen Franken.

Steiner muss liefern

Ein Sanierungskonzept, das auch den Gläubigern signifikante Zugeständnisse abverlangt, führt allerdings zu einem indikativen Wertberichtigungsbedarf der Immobilien zwischen 97 und 127 Millionen Franken vor.

Dieser solle per Ende 2024 verbucht werden, hiess es.

Der Zuwachs der flüssigen Mittel sei zudem im Wesentlichen auf den Eingang von 20 Millionen Franken aus Erfüllungsgarantien des Bauträgers beim Neubau, der Steiner AG, zurückzuführen, erklärte das Zürcher Spital.

Rettender Engel fehlt

Der Mega-Abschreiber werde zu einer Überschuldung führen, hiess es weiter. Damit wäre das Aus eigentlich besiegelt.

Es spielt dann auch keine Rolle mehr, dass Investoren in die Anleihe, welche den Neubau finanzieren sollte, auf einen Teil ihres Geldes verzichten wollen.

Auch die Eigentümergemeinden sollen kurzfristig noch Geld einschiessen – doch der politische Prozess dazu, dürfte viel mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Vielleicht kommt für rund 100 Millionen Franken aber noch ein rettender Engel. Momentan ist dieser nicht in Sicht.

Bauruine als Mahnmal

Die Anleihegläubiger des GZO Spitals haben am Freitag zudem ein Misstrauensvotum in Richtung Spital-Verantwortliche geschickt.

Die Gläubiger zeigten grosse Skepsis gegenüber dem Rettungsplan für das Spital und die Hintergründe, über die auch muula.ch berichtete.

In der Zwischenzeit war auch bekanntgeworden, dass die Staatsbank Postfinance einen guten Teil der Anleihe in den Wind gestrichen hat. 

Der Spitalbetrieb laufe derweil zwar normal weiter, hiess es am Freitag. An der Baustelle des Neubaus, der einst ein Symbol für die glorreiche Zukunft Wetzikon darstellen sollte, werde aber nicht mehr gearbeitet.

Es steht also eine Ruine in Wetzikon, die wie ein Mahnmal wirkt, dass viele Köche beziehungsweise Manager durchaus den Brei verderben können.

25.10.2024/kut.

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