ZKB verteilt Geld mit der Giesskanne

Zürcher Kantonalbank ZKB
Die Zürcher Kantonalbank ZKB verteilt das Geld mit der Schöpfkelle. (Bild: PD)

Die Zürcher Kantonalbank ZKB erwirtschaftet einen markanten Gewinnanstieg. Das Geldhaus füllt damit sogar die eigenen Schatullen.

Die Zürcher Kantonalbank ZKB hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr verzeichnet und der Gewinn sprudelt wie verrückt.

Die Erträge legten um 16 Prozent auf 3,2 Milliarden Franken zu, wie die Staatsbank am Freitag mitteilte. Der Konzerngewinn erhöhte sich um 17 Prozent 1,2 Milliarden Franken.

Millionen für Sonstiges

Es hätte auch noch viel mehr sein können. Die ZKB gründete nämlich für 25 Millionen Franken eine Stiftung, die sich um Philanthropie kümmern soll. Ein Unterfangen, hinter das man durchaus Fragezeichen machen könnte.

Auch legte die systemrelevante Bank 225 Millionen Franken auf die hohe Kante – und bildete eine Rückstellung für allgemeine Bankrisiken. Dies hätte nicht unbedingt sein müssen, denn für alle Risiken sollten in anderen Positionen ausreichend Rücklagen gebildet sein.

Geld mit Schöpfkelle

Doch dann wäre der Gewinn um 225 Millionen Franken höher gewesen. Ohnehin fliesst das Geld schon üppig.

Neben der Stiftung und die eigenen Schatullen entschied der Bankrat, mit 528 Millionen Franken die bisher höchste Gewinnausschüttung an den Kanton Zürich und seine Gemeinden auszuschütten. Dies sind 37 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.

An den Kanton geht eine Ausschüttung in Höhe von 358 Millionen Franken und an die Gemeinden gehen 170 Millionen Franken. Zusätzlich hat die Bank dem Kanton die Bereitstellung der Staatsgarantie mit 30 Millionen Franken abgegolten.

Es gibt also Geld mit der Schöpfkelle und hätte noch viel mehr sein können.

Kunden bezahlten zu viel

Bei alldem darf allerdings nicht vergessen werden, dass die Unternehmer und Privatkunden all dies bezahlen, weil die ZKB ihre Zinsdifferenzen und Gebühren verlangt beziehungsweise Risiken eingeht, dass solche Gewinne überhaupt entstehen.

Nicht bei der ZKB, sondern bei all jenen müsste man sich quasi bedanken. Und zahlreiche Medien kritisierten am Freitag, dass die ZKB die Belegschaft trotz des Gewinnsprungs nur mit einem kleinen Zubrot abspeiste.

CEO der ZKB Urs Baumann
CEO der ZKB Urs Baumann (Bild: PD)

Die Bank weist in einer Präsentation allerdings darauf hin, dass die Marge zwischen Spar- und Hypothekarzins 2023 nicht einmal gestiegen sei, sondern die Kundschaft langsamer als erwartet in höherverzinsliche Anlagemöglichkeiten umschichte.

Insofern gilt der Dank an viele Kunden.

Kein kritischer Blick gewollt

Mit 25 Millionen Franken für die Stiftung will die ZKB die Themen fokussierter Substiftungen alimentieren, die sich mit Gesundheit & Sport, Natur & Ökologie, Soziales, Kunst & Kultur sowie Bildung & Forschung beschäftigten, wie es am Freitag weiter hiess.

Medien hat die Staatsbank dabei explizit nicht erwähnt und auf die Wahl der Stiftungsräte darf man gespannt sein.

Chef im Dunklen gelassen

Doch halt, mit Medien hat es ZKB-CEO Urs Baumann ohnehin nicht so sehr am Hut. muula.ch kannte er unlängst nicht einmal – wie er an einer Veranstaltung in Zürich gegenüber Journalisten unbeholfen zugab.

Dies, obwohl das Wirtschaftsnews-Portal bereits über möglichen Insider-Handel bei der ZKB, eine Unterschriften-Aktion gegen das Handeln der ZKB an der Zürcher Goldküste sowie die viel zu hohen Bankgebühren der ZKB geschrieben hatte und stets mit der ZKB-Medienstelle in Kontakt war.

Doch ahnungslose Chefs sind bei systemrelevanten Schweizer Banken wohl ohnehin nichts Neues. 

10.02.2024/kut.

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