Helvetia verliert 134 Millionen Franken

Helvetia-Versicherungsgruppe
Helvetia-Versicherungen passt seine Jahresrechnungen an. (Bild: PD)

Die Versicherungsgruppe Helvetia hat ihren Jahresabschluss auf neue Rechnungslegungs-Standards angepasst. Dabei geht viel Geld flöten.

Die in St.Gallen domizilierte Versicherungsgruppe Helvetia hat einen adjustierten Jahresabschluss für 2022 vorgelegt.

Das Ergebnis ist einerseits ein geringerer Gewinn, wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgab.

Ursache ist ein Wechsel in der Buchhaltung auf einen neuen Rechnungslegungs-Standard.

Boom bei Rückversicherern

Statt wie ursprünglich ein Gewinn von 614,4 Millionen Franken unter den alten Regeln weist der Konzern nunmehr bloss noch 480,2 Millionen Franken aus.

Die Differenz sind doch stattliche 134,2 Millionen Franken beziehungsweise 22 Prozent, die da an Konzerngewinn verschwunden sind.

Bei Rückversicherern sah es da deutlich anders aus.

Dem weltweit grössten Rückversicherer Munich Re hatte die Änderung des Rechnungslegungs-Standards IFRS 17 zum Beispiel zu einem Gewinnsprung von 20 Prozent verholfen, wie muula.ch unlängst berichtete.

Schrumpfung der Eigenmittel

Doch nicht nur beim Konzerngewinn büsst Helvetia ein. Auch beim Eigenkapital geht es andererseits nach unten.

Der Erstversicherer gibt in einer Präsentation für Investoren an, dass das Eigenkapital nach alter Betrachtung per 1.1.2022 von 7,2 Milliarden Franken auf unter 5 Milliarden Franken sinkt.

Das Minus beträgt immerhin 32 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Franken.

Ohne Vorzugspapiere landet das Eigenkapital dann per Ende 2022 von 4,2 Milliarden Franken nach alten Regeln auf bloss noch 3,777 Milliarden Franken, wie weiterhin aus der Präsentation hervorgeht.

Strategie bleibt gleich

Positiv wirkt sich der ganze Wechsel dagegen aber etwa auf die Eigenkapitalrendite aus.

Statt 11 Prozent landet Helvetia bei 11,6 Prozent, weil das Eigenkapital ja geringer geworden ist.

Die zugrundeliegenden Geschäftsaktivitäten und die Strategie der Gruppe blieben aber unverändert, hob die Gesellschaft weiter hervor.

Neuer Konzernchef

Der Versicherungskonzern werde erstmals mit der Publikation des Halbjahresabschlusses am 27. September 2023 vollständig gemäss IFRS 17/9 berichten. Dann würden auch die Finanzziele bis 2025 auf die neue Systematik umgerechnet, hiess es.

Ab 1. Oktober startet dann sowieso ein neuer CEO, wie auch muula.ch berichtete. Der aktuelle Konzernchef Philipp Gmür scheidet nämlich per Mitte Jahr aus.

Vielleicht wird mit der neuen Führung dann nochmal alles anders.

27.06.2023/kut.

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