Fusion fusslahmer Krankenkassen

Krankenkasse Visana
Krankenkasse Visana hat 2022 einen Megaverlust erwirtschaftet. (Bild: PD)

Die Krankenkassen Visana und Atupri haben ihre Fusion bekanntgegeben. Es ist aber ein Zusammenschluss mehr auf Knie- als auf Augenhöhe.

Eine Fusion unter Gleichen, hiess es, als die beiden Berner Krankenversicherer Atupri und Visana ihren Zusammenschluss zur Krankenversicherungsgruppe «Atusana» bekanntgaben.

Unter Gleichen ist es tatsächlich.

Nur Verluste

Die Visana gab ihre Resultate für das Jahr 2022 bekannt und diese sind genauso verheerend wie die Jahresergebnisse der Atupri.

Die Visana-Gruppe rutschte mit 76 Millionen Franken in die Verlustzone. Im Jahr 2021 war noch ein Gewinn von 69 Millionen Franken angefallen gewesen.

Höhere Leistungskosten sowie Verluste an den Kapitalmärkten führten zu dieser Verschlechterung der Resultate.

In der obligatorischen Grundversicherung resultierte bei Visana im vergangenen Jahr ein Fehlbetrag von 133,5 Millionen Franken, der durch einen Gewinn mit Zusatzversicherungen von 57,5 Millionen Franken etwas reduziert wurde.

Verlustreiche Prämien genehmigt

Die Visana gibt in einem Communiqué an, dass sich die Krankenkasse zugunsten von Kunden für nicht kostendeckende Prämien entschieden habe.

Wie diese von der Aufsichtsbehörde, also dem Bundesamt für Gesundheit BAG, genehmigt werden konnten, steht in den Sternen.

Bereits für das Jahr 2021 hatte Visana in die Reserven gegriffen und einen Verlust in der Grundversicherung von 50 Millionen Franken ausgewiesen.

Verluste an Börsen

Im Jahr 2021 hatte das Visana-Management um CEO Angelo Eggli und Verwaltungsratspräsident Lorenz Hess vollmundig erklärt, dass eine starke finanzielle Basis sowie eine verantwortungsvolle Vermögensverwaltung dafür sorgten, dass «sowohl Schwankungen an den Kapitalmärkten als auch im versicherungstechnischen Bereich ausgeglichen werden» könnten.

Wie es aber dann beispielsweise 2022 neben den Verlusten in der Versicherungstechnik noch zu Kapitalanlageverlusten in der Grundversicherung von 64 Millionen Franken kommen konnte, erklären die beiden Herren aber nicht.

Atusana unter Visana-Leadership

Die Fusion unter Gleichen mit der Atupri ist dann aber tatsächlich gegeben.

Wie muula.ch berichtete, erzielte die kleine Berner Krankenkasse im vergangenen Jahr einen Horrorverlust von 67 Millionen Franken. Damit besteht das neue Gebilde Atusana aus zwei verlustreichen Teilkonzernen.

Das Management der kleineren Krankenkasse Atupri rutscht bei dem Merger aber ohnehin unter die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat von der viel grösseren Visana.

Ein Merger auf Augenhöhe sieht, entgegen den Beteuerungen aller Beteiligten, anders aus.

27.06.2023/kut.

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