Zurich Insurance platzt (fast) aus allen Nähten

Der Versicherer Zurich strotzt vor Kraft. (Bild: Garbriele Lässer / pixabay)

Der Versicherungskonzern Zurich Insurance befindet sich beim Wachstum auf Kurs. Allerdings gibt es ein langes Haar in der Suppe.

Die Zurich Insurance Group hat gute Wachstumszahlen vorgelegt. Beim wichtigen Sachversicherungsgeschäft ging es in den ersten drei Quartalen um 8 Prozent auf 33,5 Milliarden Dollar nach oben.

Auf vergleichbarer Basis war es sogar ein Wachstum von 13 Prozent gewesen, wie der Konzern am Donnerstag in einem Communiqué mitteilte. Besonders Nord- und Südamerika erwiesen sich als Wachstumsmotoren.

Leben schrumpft

Im Segment Farmers Exchange, ein Geschäft, was die Zurich nur verwaltet, aber nicht besitzt, ging es um 11 Prozent mit den Prämieneinnahmen auf 20,2 Milliarden Dollar nach oben.

Vor den Medien äusserte sich am Donnerstag das Konzernmanagement um CEO Mario Greco und Finanzchef George Quinn über das Wachstum in diesen Segmenten sehr zufrieden.

Im Bereich mit Lebensversicherungen ging es in den ersten drei Quartalen allerdings bei den Jahresprämien um 6 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar nach unten.

Zinsen belasten

Besonders die Region Europa, Nahost und Afrika wuchs schlecht. Adjustiert man jedoch die Währungseffekte und den Verkauf von Geschäft in Italien sowie in Deutschland, so wäre ein Plus von 1 Prozent entstanden.

Herausfordernd ist allerdings noch das Zinsumfeld für den Assekuranz-Konzern. So brach der Wert des Neugeschäfts bei Lebensversicherungen um 17 Prozent auf rund 600 Millionen Dollar ein.

Auch auf vergleichbarer Basis ging es noch um 11 Prozent nach unten. Besonders die Adjustierungen bei den Modellannahmen über die Profitabilität, namentlich die Zinserhöhungen, wirkten sich das negativ aus, hiess es.

Eigenmittel im Fokus

Und auch beim Eigenkapital spürt Zurich Insurance nun im 150. Jahr des Bestehens die Erhöhungen des Zinsniveaus. So sanken im Halbjahr die Eigenmittel rund 30 Prozent auf 28 Milliarden Dollar, wie muula.ch berichtete. Die Werte zum Ende des dritten Quartals wollte das Zurich-Management aber nicht preisgeben.

Vielmehr verwies es auf eine entsprechende Frage von muula.ch nach dem Stand des Eigenkapitals auf die starken Werte beim Swiss-Solvency-Test SST von 252 Prozent. Dies sei deutlich über dem Zielwert von 160 Prozent, hob Quinn diesbezüglich hervor.

Rechnungslegung hilft

Auch wäre beim Blick bloss auf das Eigenkapital nicht dem Umstand gebührend Rechnung getragen, dass sich mit den steigenden Zinsen auch die diskontierten Verpflichtungen reduzierten. Eine Anpassung der Rechnungslegung im kommenden Jahr berücksichtige diesen Aspekt und all dies sei daher in den Augen des Finanzchefs, trotz des aktuell schrumpfenden Eigenkapitals, kein wirkliches Problem.

«Bei allen strategischen Zielen ist die Zurich Insurance on Track», lobte Quinn die Ergebnisse des Konzerns aber insgesamt.

10.11.2022/kut.

Zurich Insurance platzt (fast) aus allen Nähten

One thought on “Zurich Insurance platzt (fast) aus allen Nähten

  • November 14, 2023 at 4:57 pm
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