Von fast Null auf Nizza DOCG in nur zehn Jahren

DOCG-Weine Nizza
Der Wein La Cappelletta fiel an einer Weinprobe positiv auf. (Bild: muula.ch)

Die Weinregion Nizza Monferrato im Piemont hat eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Ein nahezu unbekanntes Gebiet entwickelte sich zu einer Weinregion mit dem angesehenen Status der Nizza DOCG.

Der Weg zu diesem Erfolg begann im Jahr 2000, als der Barbera d’Asti DOC Superiore Nizza als eigenständige Appellation anerkannt wurde.

Diese Auszeichnung markierte den ersten Meilenstein auf dem Weg der Weine aus Nizza Monferrato.

Von DOC zu DOCG

Zahlreiche Winzer erkannten aber das Potenzial ihrer Barbera-Weinberge in ihrer Region und begannen, ihre Anbaumethoden zu verbessern und in modernste Technologien zu investieren.

Im Jahr 2007 erfolgte der nächste bedeutende Schritt mit der Einführung des Barbera d’Asti DOCG Superiore Nizza.

Dies war ein Wendepunkt für die Region und brachte ihre Weine auf eine neue Ebene der Qualität und des Ansehens.

Die Winzer arbeiteten hart daran, ihre Weinproduktion zu optimieren und Weine von aussergewöhnlicher Qualität und Ausdruckskraft zu produzieren.

Anerkennung erhalten

Die Jahre von 2008 bis 2013 waren dann von weiterer intensiver Arbeit geprägt, um das Terroir der Region optimal zu nutzen und Weine von unverwechselbarem Charakter zu produzieren.

Die Anstrengungen zahlten sich aus, und die Weine aus Nizza Monferrato gewannen an Anerkennung.

Abkapselung gelungen

Schliesslich, im Jahr 2014, wurde der Höhepunkt erreicht, als die Region den Status der Nizza DOCG erhielt und sich von der Barbera-Sub-Region abkapselte.

Dies war ein historischer Moment für Nizza Monferrato, der die aussergewöhnliche Qualität und den einzigartigen Charakter ihrer Weine würdigte. Die Rebhügel des Monferrato im Piemont in Italien sind auch seit 2014 Unesco-Weltkulturerbe.

Grand Cru der Barbera

Von einem nahezu unbekannten Gebiet gelang es der Region, in quasi nur zehn Jahren den höchsten Status der italienischen Weinklassifikation zu erreichen.

Mittlerweile sprechen Weinexperten bei Nizza DOCG sogar vom Grand Cru der Barbera.

Diese Entwicklung ist ein bemerkenswertes Beispiel für den Erfolg, den engagierte Winzer und Produzenten erreichen können, wenn sie sich auf Qualität, Innovation und Zusammenarbeit konzentrieren.

Das sollte auch Ansporn für kleinere Schweizer Weinregionen sein.

Hoher Alkoholgehalt

Die Weine aus der Region um die Stadt Nizza Monferrato sind heute für ihre Exzellenz und ihren unverwechselbaren Charakter bekannt, wie unlängst an einem Seminar in der Schweiz auf Schloss Bottmingen im Kanton Basel-Landschaft klar wurde, zu dem auch muula.ch eingeladen war.

Das Schloss südlich von Basel gehört zu einem der wenigen erhaltenen Wasserschlössern der Schweiz und stammt aus dem 13. Jahrhundert.

An der Weinverkostung an dem geschichtsträchtigen Ort stachen von den 18 Haupt-Wein-Gemeinden zwischen Torino und Mailand sowie Genova und Alessandria etwa der «Nizza DOCG Historical» Tenute Rade Poderi Cusmano, 2017, und der «Nizza DOCG» LHV Avezza Azienda Agriola, 2017, positiv heraus.

Schloss Bottmingen
Das malerische Schloss Bottmingen im Kanton Basel-Land. (Bild: muula.ch)
Weine von Nizza DOCG
Breite Verkostung von Nizza DOCG-Weinen. (Bild: muula.ch)

Bei Ersterem fiel sofort die gute bräunliche Farbe auf, was den Ausbau in Barrique unterstreicht. Himbeernoten treten genauso hervor, wie die klassisch elegante Note am Gaumen. Allerdings spürte man die 15 Prozent an Alkohol sofort.

Beim zweiten Wein traten dagegen bittere Noten in den Vordergrund. Vanille und das Eichenholz bestimmten letztlich aber den Geschmack. Auch hierbei schlecken die 15 Prozent an Alkohol jedoch keine Geiss weg.

24 Monate in Barrique

Die Geschichte von Nizza Monferrato ist aber somit eine inspirierende Erfolgsgeschichte, die zeigt, wie eine Weinregion von fast Null auf in die höchsten Sphären ihres Landes gelangen kann.

Durch Engagement, Leidenschaft und harte Arbeit haben die Winzer und Produzenten Nizza Monferrato zu einem Synonym für qualitativ hochwertigen Wein gemacht und die Region auf die internationale Weinlandkarte, wie die nahegelegene Schweiz, gebracht.

Am meisten überzeugte muula.ch an der Wein-Masterclass, die der Redaktor des Weinmagazins Vinum Miguel Zamrano moderierte, aber der «La Cappelletta» von Cascina Barisel, 2018, der mit Kirschnoten in Erinnerung blieb und auf die Kalk- und Lehmböden der Region klar verwies.

Der Ausbau in Barrique von 24 Monaten sorgt für einen guten Abgang.

Allerdings hauen die 15 Prozent an Alkohol auch hier recht stark rein. 

27.05.2023/kut.

Von fast Null auf Nizza DOCG in nur zehn Jahren

One thought on “Von fast Null auf Nizza DOCG in nur zehn Jahren

  • November 26, 2023 at 11:12 am
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    Muchas gracias. ?Como puedo iniciar sesion?

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