Ein Familienbetrieb aus der Ostschweiz hat sich zum Bestandteil Schweizer Bierbraukultur entwickelt. Die Erfolge lassen sich nun sogar weltweit sehen.
Die malerische Region Appenzell, bekannt für ihre idyllische Landschaft und traditionelle Kultur, hat mehr zu bieten als nur beeindruckende Alpenausblicke.
Hier gedeiht nämlich seit dem 19. Jahrhundert auch eine lebendige Braukunst.
Aus Heimatregion expandieren
Einer dieser Urväter der Appenzeller Biertradition braut bis heute – es ist der Familienbetrieb Locher mit seinen Appenzeller Bieren.
Und weil die Firma nicht nur vom Absatz in den berühmten Wirtshäusern im Appenzellerland leben kann, machte sich die Familie Locher schon über die fünfte Generation auch Gedanken, wie sie innovativ und nachhaltig am Markt ausserhalb der Heimatregion bestehen kann.
In London auf dem Podest
Es mag daher in der Ostschweiz mit besonders grosser Genugtuung zur Kenntnis genommen werden, dass die hochstehende Qualität der heimischen Biere nun sogar internationale Anerkennung gefunden hat.
Von einer unabhängigen Jury, welche die besten Biere der Welt kürt, erhielten auch Appenzeller Produkte zahlreiche Auszeichnungen, wie die Firma freudig über das internationale positive Echo mitteilte.
So gewann die Brauerei Locher beim «World Beer Awards 2023» in London sieben Medaillen für ihre Bierkreationen. Das «Vintage Sour Beer» wurde mit einer Goldmedaille prämiert.
Rasche Anerkennung
Die Sorten Bschorle, Bünzli Büx, Gran Alpin Lager und Senza sowie die beiden Locher-Craft-Biere Freefall und Mountain Ale erhielten Silbermedaillen.
Erst diesen Frühling hatte die Brauerei unter dem Namen Locher-Craft eine Sonderedition für Craft-Biere lanciert, wovon nun gleich zwei – das alkoholfreie Freefall sowie das Mountain Ale – mit internationalem Silber ausgezeichnet wurden.
Schweizer Biere spielten also weltweit in der obersten Liga mit und überzeugten mit ihrer Qualität, hiess es von dem Unternehmen weiter.
Alkoholfrei wird beliebter
In der Schweiz ist der Bierkonsum zuletzt wieder etwas gestiegen, wie aus der Grafik hervorgeht. Pro Kopf trank jeder Schweizer im vergangenen Jahr laut Verbandsangaben rund 54 Liter pro Jahr, wobei der Anteil alkoholfreier Biere rund 20 Prozent zunahm.
Mit ihrer alkoholfreien Kreation liegen Appenzeller Biere also voll im Trend.
Obwohl die Bewohner der Schweiz jedes Jahr rund 4,7 Millionen Hektoliter an Bier trinken, stösst das Land nur 3,7 Millionen Hektoliter an dem beliebten Getränk aus.
Daher importiert die Schweiz das restliche Bier aus 86 Ländern. Die Exporte von 66.200 Hektolitern gehen schon nach 29 Ländern. Angesichts der Dimensionen gibt es aber noch Potenzial.
Mit dem Award werden also lokale Biermarken, besonders aus der Ostschweiz, jenseits der Landesgrenzen noch bekannter.
Innovation in Flaschen
Als einzige Brauerei in der Schweiz beschäftigt die Firma unabhängig vom Kerngeschäft sogar zehn Personen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von hochwertigen Lebensmitteln aus Nebenprodukten.
Egal, ob passionierte Bierenthusiasten oder neugierige Reisende, die Appenzeller Biere, wie das landesweit bekannte «Quöllfrisch», bieten eine gute Gelegenheit, in die Welt der Schweizer Braukunst einzutauchen.
Bei einem Ausflug ins Appenzellerland sollten Besucher somit nicht nur die atemberaubende Landschaft geniessen, sondern auch ruhig mal die nunmehr preisgekrönten Aromen und die Traditionen erleben, die in jeder Flasche Appenzeller Bier eingefangen sind.
09.08.2023/kut.