
Weihnachten gehört für viele Menschen zur kalten Jahreszeit. Daher setzen manche eben im Juli auf Tannenbäume, Lichterglanz und Weihnachtskerzen.
Während auf der Nordhalbkugel die Sommersonne brennt, zieht in Australien derzeit ein anderer Zauber durch die Strassen.
Es ist Weihnachten mitten im Juli.
Singen von Weihnachtsliedern
Von Sydney über Melbourne bis hin nach Perth laufen Weihnachtsmänner durch die Stadtzentren, geschmückte Tannenbäume stehen in Schaufenstern, und selbst «Jingle Bells» klingt aus so manchem Lautsprecher.
Viele Schweizer bekommen dies nicht mit, weil sie häufig im Winterhalbjahr nach «Down Under» reisen, um der europäischen Kälte zu entfliehen.
Glühwein und Braten
Die Idee des «Christmas in July» ist in Australien längst kein Randphänomen mehr.
Während das eigentliche Weihnachtsfest Ende Dezember bei sommerlicher Hitze gefeiert wird, wie muula.ch berichtete, sehnen sich viele Australier allerdings nach dem klassischen Winter-Weihnachten mit Schnee, Glühwein und dem schweren Braten.
Und da liegt es nahe, das Fest einfach in den australischen Winter zu verlegen.
«Pavlova»-Torte als Dessert
In der Nacht auf den heutigen Samstag sassen also viele Familien auf der anderen Seite der Welt und feierten das Weihnachtsfest, meist mit britischen Traditionsessen, das viel besser zur Winterzeit als zu Flip-Flops und Strandtemperaturen im Dezember passt.
In Sydney laufen schon seit Tagen viele Weihnachtsmänner und Engel durch die Pitt Street, CBD, am Bondi Beach & Co.
Passanten machen Fotos und erfreuen sich an Lebkuchen. Doch auch in anderen Landesteilen gibt es Weihnachtsfeiern mit Rollbraten und «Pavlova»-Torten als Dessert.
Der Höhepunkt ist der 25. Juli anstelle des britischen Weihnachtsfestes am 25. Dezember. Das Ganze ist einfach um 6 Monate verschoben.
Ideen der Marketingabteilungen
Für den Detailhandel ist das Weihnachtsfest im Juli ein willkommener Umsatzschub in der kalten Jahreszeit.
Viele Geschäfte um die Supermarktketten Coles und Woolworth oder die Warenhäuser um Myer oder David Jones nutzen den Anlass für Rabattaktionen und spezielle Weihnachtsangebote.
Europäische Porzellanhersteller um Villeroy & Boch oder Royal Copenhagen beziehungsweise australische Anbieter um Maxwell & Williams haben im Juli mit ihrem Weihnachtsgeschirr und Dekors auch Hochkonjunktur.
Böse Zungen behaupten sogar, die Idee zu «Christmas in July» komme direkt aus den Marketingabteilungen von Detailhändlern.
Doch für viele Australier steht ohnehin oft der gemütliche Aspekt von Weihnachten mit Freunden und Familie im Vordergrund.
Richtige weisse Weihnacht
Immer mehr Menschen schmücken daher im Juli auf der anderen Seite der Welt ihre Häuser.
Sie veranstalten Weihnachtsfeiern mit Freunden, mit Arbeitskollegen beziehungsweise in Familie oder begeben sich in die Berge zum Skifahren, um sich ein echtes «White Christmas»-Gefühl zu holen.
Selbst wenn draussen keine Schneeflocken fallen, wird nicht selten kurzerhand Kunstschnee hergezaubert.
Die Idee von Einzelnen oder vom Marketing hat sich mittlerweile zu einem Massentrend entwickelt.
Australier feiern Weihnachten eben im Juli und dann gleich nochmal im Dezember.
26.07.2025/kut.