Die Publikation der Jahresergebnisse der Vaudoise-Gruppe verlief nicht plangemäss. Der Vorfall zeigt, wie nützlich Versicherungen sein können.
Es sollte planmässig erst am morgigen Mittwoch passieren.
Doch bereits in der Nacht auf den heutigen Dienstag trat bei der Lausanner Versicherungsgruppe Vaudoise ein technischer Fehler auf und der Jahresabschluss 2023 wurde publiziert.
Schnelle Roboter
Den «Unfall» bestätigte Vaudoise-Finanzchef Christoph Borgmann gegenüber dem Wirtschaftsnews-Portal muula.ch.
Ein Testlauf für das Hochladen des Jahresberichts führte zu einer kurzzeitigen Publikation der Resultate für 2023.
Da die Suchmaschinen die Informationen sofort aufgesogen hätten, entschied Vaudoise, mit den vollständigen Ergebnissen einen Tag früher als geplant an die Öffentlichkeit zu gehen.
Schweizer Börse involviert
Was unter Journalisten zu Verwirrung führte, weil die Medien erst für einen Tag später geladen waren, ging letztlich nicht vollständig schief. Die Publikation sämtlicher Informationen gelang laut Borgmann korrekt, noch vor Börseneröffnung.
Ob aus dem «Unfall» weitere Probleme resultieren, konnte der Vaudoise-CFO noch nicht sagen. Die Schweizer Börse SIX sei über die Angelegenheit benachrichtigt worden, erklärte er. Was da noch komme, bleibe abzuwarten.
Ob daraus eine Strafzahlung droht, wie sie die Schweizer Börse SIX manchmal verhängt, ist also noch ukklar. Der Vorfall zeigt aber eindrücklich, wie schnell etwas schiefgehen kann, und wie nützlich da Versicherungen wären.
Viele Firmen setzen grossen Aufwand in korrekte Berichterstattung; jedoch ist niemand vor Fehlern gefeit.
Konstanter Konzerngewinn
Abgesehen von der vorzeitigen Publikation zeigte sich die Versicherungsgruppe mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Der Umsatz legte im Vergleich mit dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken zu. Der Konzerngewinn blieb laut dem Geschäftsbericht bei rund 133 Millionen Franken fast konstant.
Besonders auffällig sind die Verschlechterungen im Sachversicherungsbereich, wo sich der kombinierte Schaden-Kosten-Satz um 3,5 Prozentpunkte auf 96,1 Prozent verschlechterte.
Finanzchef Borgmann erklärte dies mit der seit einiger Zeit vorherrschenden Inflation, besonders in der Motorfahrzeugversicherung. Auf 2024 habe Vaudoise aber die Prämien diesbezüglich angehoben.
Markante Dividendensteigerung
Gleichzeitig setzte dem Lausanner Versicherer die Hagelschäden in der Schweiz zu, welche die ganze Assekuranz in der Schweiz heftig getroffen hat. Der Personalbestand legte aber bei Vaudoise um hohe 6 Prozent auf 1905 Vollzeitstellen zu, was die Kosten in die Höhe trieb.
Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vorschlagen, die Dividende der Namenaktie B der Vaudoise Versicherungen Holding um 2 auf 22 Franken zu erhöhen und die Dividende der Namenaktie A von 30 Rappen beizubehalten.
Diese Erhöhung sei das sechste Jahr in Folge, frohlockte der Finanzchef trotz der Misere mit der vorzeitigen Publikation.
26.03.2024/kut.