Die Bankbranche strotzt nur so vor unverschämtem Geschäftsgebaren. Zum Glück stecken die Amerikaner schwarze Schafe nun in den Knast.
Die Liste der Unverschämtheiten von Banken und ihren Managern ist unendlich lang.
Horrende Gebühren hier, versteckte Zuschläge bei Währungsumrechnungen da oder der Verkauf einer Versicherung zu einem Kredit, die das Risiko des Geldhauses auf Null reduziert, aber der Kreditnehmer auch noch bezahlen muss.
USA greifen hart durch
Es gibt kaum eine Branche, die so dreist mit der Kundschaft umgeht, wie die Finanzbranche. Vergessen geht dabei ohnehin immer, dass die Banken eigentlich mit dem Geld der Kunden arbeiten und daraus ihre Gewinne generieren.
Doch die Amerikaner als eine der mächtigsten Nationen der Welt lassen sich von den Bankern nicht mehr alles gefallen und greifen mittlerweile härter durch.
So verurteilten die USA die Übeltäter nicht mehr nur zu Geldstrafen, welche die Banker locker weckstecken können, sondern bringen Straftäter auch ins Gefängnis.
Dies zeigt ein aktueller Fall der US-Grossbank JP Morgan über unsägliche Edelmetallhändler, welche über Jahre den Markt manipulierten und dabei ihre Boni aufbesserten.
Beeinflussung mit Spoofing
Die zwei Führungskräfte, der Leiter des Edelmetallhandels und der Verantwortliche für den Goldhandel, seien für rund 10 Millionen Dollar an Verlusten bei anderen Marktteilnehmern verantwortlich, teilte das US-Departement of Justice (DoJ) unlängst mit.
Die zwei Verurteilten hätten den Markt mit Betrug, Preismanipulation und sogenanntem Spoofing beeinflusst, hiess es weiter vom US-Justizministerium.
Bei Letzterem handelt es sich um die Eingabe von fiktiven Verkaufsordern, die kurz vor der Ausführung wieder gelöscht werden und damit die anderen Marktteilnehmer über die wahren Absichten täuschten.
Jahrelange Manipulationen
Einer muss für zwei Jahre in den Knast und 50.000 Dollar an Strafe zahlen. Der andere wurde zu einem Jahr und einem Tag an Gefängnis sowie 35.000 Dollar an Geldstrafe verurteilt.
Sie hätten acht Jahre lang ihre Positionen im Edelmetallhandel zum persönlichen Vorteil ausgenutzt, hiess es zur Begründung. Die Massnahmen seien geeignet, um das Vertrauen in die Rohstoffmärkte wiederherzustellen, führte das US-Justizministerium weiter aus.
Bestrafe ein paar Wenige – erziehe Tausende, dürfte die Vorgehensweise lauten. Doch bereits vor ein paar Jahren war ein Trader der Deutschen Bank in Singapur von den Amerikanern geschnappt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Offenbar hat das nicht gereicht.
Bussen für Geldhäuser
Die US-Grossbank JP Morgen selbst war, wie andere Geldhäuser um die Deutsche Bank & Co., bereits zu fast einer Milliarde Dollar an Strafzahlung verurteilt worden. Auch Schweizer Institute, wie die UBS, waren bei den Marktmanipulationen mitbeteiligt.
Es wird langsam Zeit, dass all diese Unverschämtheiten bei den Banken aufhören oder zumindest ans Tageslicht kommen.
Dafür braucht es eine andere Kultur und ein anderes Vergütungssystem als jenes über Boni.
Doch wie heisst es schon seit Jeher – es ist besser eine Bank zu eröffnen, als eine Bank zu überfallen. Daran hat sich offenbar bis heute nichts geändert.
07.09.2023/ena.