USA bringen endlich Ordnung in die Krypto-Welt

Das Krypto-Imperium ist weltweit sehr undurchsichtig. (Bild: Pete Linforth / pixabay)

Im Bereich der digitalen Assets laufen viele unlautere Handlungen ab. Doch die USA ziehen einige Täter zur Verantwortung und senden damit ein wichtiges Signal an die Krypto-Welt.

In der Krypto-Welt um Bitcoin, Ethereum & Co. haben sich zahlreiche Machenschaften etabliert, die vor Wild-West-Mentalität nur so strotzen.

Im Deckmantel der digitalen Anonymität und grenzüberschreitenden Aktivitäten agieren zahlreiche Akteure mit unlauteren Handlungen, um sich Vorteile, sprich Geldgewinne, zu verschaffen.

Coinbase involviert

Die Rede ist nicht nur von strafbaren Tatbeständen, wie Geldwäscherei, sondern es geht auch um ganz banale Tricksereien, wie dem Insider-Handel. So zogen die USA nunmehr drei Krypto-Händler zur Verantwortung und straften einen sogar mit zehn Monaten an Haft, wie das «Wall Street Journal» in der Nacht auf Mittwoch berichtete.

Der Jugendliche habe fast eine Million Dollar an Gewinnen erwirtschaftet, weil ihm sein Bruder und ein Freund vorab Informationen über Neu-Listings von digitalen Assets auf der Krypto-Börse Coinbase zukommen liessen, hiess es.

Coinbase hatte den Bruder aber umgehend entlassen.

Reumütige Täter

Alle Beteiligten plädierten vergangenes Jahr bereits auf schuldig und waren reumütig, weshalb das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmass reduziert wurde.

Die Regierungsvertreter hatten mit der Anzahl der Vorkommnisse argumentiert und für den 27-Jährigen zwischen 10 und 16 Monaten an Gefängnis für die rund 40 fragwürdigen Transaktionen gefordert.

Auch die US-Richterin Loretta Preska sah eine Gefängnisstrafe als notwendig an, um an die Öffentlichkeit eine gewisse Warnung zu schicken. Die Message soll offenbar lauten – früher oder später ziehen wir Euch zur Rechenschaft.

Agieren im Dunklen

Allerdings war der Fall auch relativ einfach gewesen, weil alle Beteiligten geständig und in den USA ansässig waren.

Normalerweise passieren in der Krypto-Welt meist grenzüberschreitend und im Dunkeln viele unlautere Geschäfte. Dann ist eine Strafverfolgung viel komplizierter. Doch auch dabei können trotz der Intransparenz durchaus auch mal positive Überraschungen zum Vorschein kommen.

Geld gefunden

Wie im US-Insolvenzverfahren um die auf den Bahamas beheimatete Krypto-Börse FTX am Donnerstag bekannt wurde, sind bei den Aufräumarbeiten überraschend Vermögensgegenstände im Wert von fast 5 Milliarden Dollar aufgetaucht. Dies schrieb etwa das «Wall Street Journal».

Der Gründer und Chef der Krypto-Plattform Sam Bankman-Fried hatte offenbar vollkommen den Überblick über all die Einzelfirmen und Investitionen verloren, wie auch muula.ch über die krassen Zustände berichtete.

Auch einen konsolidierten Jahresabschluss oder sonstige Finanzaufzeichnungen soll es einfach nicht gegeben haben.

Geordneter Verkaufsprozess

Allerdings hat der einstige Krypto-Star dabei wohl einige Kundengelder abgezweigt und in Startups sowie Venture-Firmen angelegt.

Diese vorwiegend im Krypto-Bereich getätigten Anlagen kann der Insolvenzverwalter in den USA nun überraschend, aber in einem transparenten Verkaufsprozess wieder ordentlich zu Geld machen.

Jedenfalls ist es gut, wenn Machenschaften um das illegale Ausnutzen von Informationsvorsprüngen nun über Gerichtsfälle und Insolvenzen ans Licht kommen und allfällige Täter bestraft werden.

Weitere Rechtsfälle stehen in den USA schon an.

12.01.2023/kut.

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