US-Börsenaufsicht springt über den eigenen Schatten

Das Logo US-Börsenaufsicht SEC mit einer US-Fahne
Die US-Börsenaufsicht SEC hat der Finanzwelt ein Geschenk gemacht. (Bild: S. Tokmakov / pixabay)

Die US-Börsenaufsicht SEC hat einen weitreichenden Entscheid für die Krypto-Welt gefällt. Die Finanzwelt kommt damit aber Meilen nach vorne.

Die US-Börsenaufsicht SEC ist eigentlich sehr skeptisch gegenüber Kryptowährungen um Bitcoin, Ethereum & Co. und doch hat die Behörde in der Nacht auf den heutigen Donnerstag einen börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf Bitcoin genehmigt.

Blackrock und Fidelity siegen

Auf ihrer Webseite gab SEC-Chef Gary Gensler ein Statement ab, dass sich die Umstände für Digitalwährungen komplett geändert hätten und frühere Entscheide, die zu einer Ablehnung geführt hätten, überdacht werden mussten.

Die SEC winkte damit Anträge für Direktanlagen in Bitcoin über ETF der Asset-Manager Blackrock und Fidelity durch.

Gericht half nach

Zuvor hatte die SEC sich etwa bei Anträgen von Grayscale geweigert, direkte Investments in Kryptowährungen bei ETF zu bewilligen. Lediglich Indexfonds, die auf Finanzderivate setzten, waren zugelassen, weil die Zukunftskontrakte bereits weltweit reguliert sind und somit bessere Kontrollen bestehen.

Doch in einem Gerichtsentscheid wurde die Aufsichtsbehörde verpflichtet, bei ablehnender Haltung genauere Begründungen anzugeben. Offenbar fehlen da die Argumente.

Gensler hob zur Genehmigung aber auch die enormen Risiken für Anleger in Kryptowährungen hervor und mahnte die Anbieter, dass sie die Investoren klipp und klar über die Gefahren bei solchen Investments aufklären müssten.

Geringerer Anlegerschutz

Direktanlagen in Blockchain-Währungen sind für die traditionelle Finanzwelt aber ohnehin ein Dorn im Auge, weil sie Landesgrenzen und Regulierungen überwinden können. Klar, spielen dabei auch Geldwäscherei, die Umgehung von Sanktionen und der verminderte Anlegerschutz wichtige Rollen.

Für Beamte bricht damit aber eine heile Welt zusammen.

Erweiterung von Portfolios

Für Krypto-Fans ist der Schritt der SEC allerdings eine gute Nachricht, denn damit können institutionelle Anleger, wie Pensionskassen & Co., in Kryptowährungen viel einfacher investieren. Bei solchen traditionellen Kapitalanlegern dürften das Anlegen in Token von Interesse sein, um die Portfolios zu diversifizieren und Investitionen in Zukunftstechnologien zu ermöglichen.

Anträge von Ethereum-ETF sind bei der SEC schon gestellt und dürften nun auch bewilligt werden.

Der Bitcoin-Kurs bewegte sich kurz nach dem Entscheid nur leicht nach oben. Vielleicht waren Anleger zunächst skeptisch, ob die News diesmal stimmen, denn am Vortag hatten Cyberkriminelle den Twitter/X-Account der SEC gehackt und den nun tatsächlich getroffenen Entscheid bereits vorab verkündet.

Daraufhin war der Kurs der wichtigsten Cyber-Devise bereits stark gestiegen und dann wieder zurückgegangen.

Beide Seiten müssen lernen

Doch solche Aktionen, die wohl zeigen sollen, dass die Krytpo-Welt technisch viel versierter ist als eine angestammte Behörde, sind Gift für das Vertrauen in die neue Finanzwelt.

Als sich die Falschnachricht über die bereits erfolgte Bewilligung des Bitcoin-ETF verbreitete, waren Anleger erst euphorisch und nach dem Rückzug der News durch die SEC lange Zeit verunsichert.

Es zeigt sich, dass beide Seiten, also die traditionelle Finanz- und die Krypto-Welt, den Umgang mit der neuen Verantwortung noch lernen müssen. Doch die Zukunft der Finanzwelt liegt klar auf der Blockchain.

11.01.2024/kut.

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