Die UBS hat schnell auf die Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank SNB reagiert. Ihre Losung widerlegt die Grossbank damit quasi selbst.
Am Gebäude der Monsterbank UBS am Zürcher Paradeplatz prangert derzeit ein grosses Plakat mit der Losung «Der Schweiz verpflichtet».
Betrachter reiben sich jedoch erstaunt am Hinterkopf, ob der Slogan wohl so stimmt.
Sofortige E-Mail an Kunden
Die UBS hat nämlich auf den Entscheid der Schweizerischen Nationalbank SNB zur Zinssenkung, über den muula.ch ebenfalls berichtete, umgehend reagiert.
Die Zentralbank senkte ab Freitag, dem 22.03.2024, ihren Leitzins um 0,25 Basispunkte.
Schon am Montag darauf informierte die UBS per E-Mail die Kundschaft über «Neuigkeiten zum UBS Geldmarktkonto». Darin teilte sie die Senkung der Konditionen bereits nach Ostern mit.
Die Information an die Kunden liegt der Redaktion muula.ch vor.
Ausweiten der Zinsmarge
Als die Leitzinsen angehoben wurden, liess sich die UBS und andere Kreditinstitute alle Zeit der Welt, bis sie bessere Konditionen an die Kundschaft weiterreichten. In den Medien hatte die zögerliche Haltung sogar zu Unmut geführt.
Steigen die Zinsen, warten die Geldhäuser nämlich oftmals sehr lange, bis sie Kundeneinlagen höher verzinsen. Damit steigt die Zinsmarge der Geldhäuser, denn diese erhalten ja von der Zentralbank bessere Konditionen.
Überall sparen
Sinken die Leitzinsen, reagieren die Geldhäuser, wie die UBS nach der Akquisition der Krisenbank Credit Suisse, nun recht schnell und passen die Sparzinsen vergleichsweise rasch nach unten an.
Doch noch ein Entscheid geht bei der UBS in diese Richtung. Die Schliessungen von Filialen, welche die UBS derzeit in der Schweiz zuhauf vornimmt, gehen in dieselbe Richtung.
Vor allem die ältere Kundschaft leidet darunter, aber die UBS spart sich hohe Kosten.
Für UBS-Chef Sergio Ermotti, der für nur neun Monate an Arbeit, einen Lohn von 14,4 Millionen Franken beziehen soll, ist das wahrscheinlich alles notwendig.
Interpretation nötig
Insofern müsste der Slogan am Zürcher Paradeplatz aber nicht «Der Schweiz verpflichtet» heissen, sondern wohl besser «dem Gewinn der UBS» verpflichtet.
Dann würde das Geldhaus um den Starbanker Ermotti mit Sicherheit die Wahrheit nicht so sehr dehnen, und es wäre nicht mal schlimm, denn UBS-Kunden sowie die Eigentümer können ja mit den Füssen abstimmen.
05.04.2024/kut.