Die Schweizerische Nationalbank SNB überrascht die Finanzmärkte. SNB-Chef Thomas Jordan sieht seine Mission erfüllt.
Die Schweizerische Nationalbank SNB passt völlig überraschend ihr Zinsniveau an.
Der SNB-Leitzins sinke um 0,25 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent, teilte die Schweizer Zentralbank am heutigen Donnerstag mit.
Abweichung von Fed
Experten und die Finanzmärkte hatten mit einem konstanten Leitzinsniveau gerechnet. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve Bank (Fed) hatte am Mittwoch ihre Leitzinsen unverändert gelassen.
Normalerweise agiert die Schweizer Notenbank analog zu den Amerikanern. Die SNB hatte auch immer mit der Hartnäckigkeit der Teuerung und Zweitrundeneffekten argumentiert.
Die Zinssenkung gelte ab dem morgigen Freitag, hiess es aber weiter.
Senken des Aufwertungsdrucks
Insofern überraschten die Schweizer Währungshüter. Leitzinssenkungen wirken positiv auf die Wirtschaft, weil sich Firmen und Private günstiger finanzieren können. Auch auf den Immobilienmarkt hat es Auswirkungen, weil durch günstiger Hypothekarzinsen die Nachfrage steigt.
Die Senkung der Schweizer Leitzinsen senkt aber ebenfalls die Nachfrage nach dem Schweizerfranken, weil es weniger attraktiv ist, in Franken anzulegen. Damit wird der Aufwertungsdruck etwas genommen.
Spielraum nutzen
Als Grund für den Zinsschritt nach unten gab die SNB an, dass sie die Inflationsprognose für das Jahr 2024 bei 1,4 Prozent erwarte. Alles unter 2 Prozent sieht die Notenbank als stabilen Geldwert an. Insofern ergab sich Spielraum für die Zinssenkung.
«Mit unserem Entscheid berücksichtigen wir den verminderten Inflationsdruck und die im letzten Jahr erfolgte reale Aufwertung des Frankens», sagte SNB-Chef Thomas Jordan in Zürich vor den Medien.
Die Zinssenkung unterstütze auch die wirtschaftliche Entwicklung und stelle somit sicher, dass die monetären Bedingungen angemessen blieben.
Jordan, der bereits seinen Rücktritt erklärt hatte, wie muula.ch berichtete, sieht damit seine Mission mit der Bekämpfung der Inflation erst einmal als erfüllt an.
21.03.2024/kut./Meldung nach MK ausgebaut