UBS bekundet Mühe mit den Unternehmenszielen

Die Grossbank UBS will wieder hoch hinaus. (Bild: PD)

Die Grossbank UBS hat ihre Resultate für das abgelaufene Geschäftsjahr bekanntgegeben. Die Crux liegt im Kleingedruckten, obwohl das Geldhaus über alles strahlt.

Die Grossbank hat, absolut betrachtet, ein ansehnliches Jahresergebnis abgeliefert, wenn das Wörtchen «aber» nicht wäre. Genau dabei strahlen die 9,6 Milliarden Dollar an Vorsteuergewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr zunächst in beachtlichem Glanz.

Allein im vierten Quartal 2022 fiel ein operatives Ergebnis von fast zwei Milliarden Dollar an, wie das Schweizer Vorzeige-Kreditinstitut am heutigen Dienstag mitteilte.

Aus Weniger wird Mehr

Die Gesamterträge sanken gegenüber dem Vorjahr zwar fast um eine Milliarde auf 34,6 Milliarden Dollar. Der Reingewinn stieg allerdings gegenüber 2021 um rund 150 Millionen auf 7,7 Milliarden Dollar.

Bei so viel Licht gibt es aber auch viel Schatten und der zeigt sich in den Unternehmenszielen, die sich der Platzhirsch am Schweizer Finanzplatz neben der kriselnden Credit Suisse unlängst selbst auferlegt hat.

An Kostenbasis feilen

So wollte UBS-Konzernchef Ralph Hamers etwa die Kosten-Ertrags-Quote im Zielband von 70 bis 73 Prozent halten. Dies gelang ihm mit 72,1 Prozent für das Gesamtjahr 2022 ganz gut.

Allerdings verschlechterte sich der Wert im vierten Quartal auf 75,8 Prozent und stach somit deutlich aus dem Zielintervall heraus. Die UBS muss also an der Kostenbasis weiter feilen und/oder aber mehr Erträge generieren, um bei diesem Ziel auf Kurs sein zu können.

Ausserhalb des Zielbandes

Das zweite Firmenziel ist die Rendite auf das CET1-Kapital, wo die UBS ein Intervall zwischen 15 bis 18 Prozent anstrebt. Auch hierbei gelang dies für das Gesamtjahr mit 17 Prozent. Im vierten Quartal 2022 lag die Kenngrösse aber bei 14,7 Prozent und damit ausserhalb des Zielbandes.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Aktienrückkauf-Programm. Dafür wollte die UBS im abgelaufenen Geschäftsquartal 5,5 Milliarden Dollar ausgeben.

Im vierten Quartal kam das Geldhaus auf 1,3 Milliarden Dollar und musste dabei förmlich Gas geben, um das Jahresziel zu erreichen. Schliesslich landete die UBS auf 5,6 Milliarden Dollar an Aktienrückkäufen.

Gewinnwachstum schwierig

Last, but not least gab sich Hamer sein ambitioniertes Wachstumsziel in der Sparte Global Wealth Management. Dort soll das Wachstum des Vorsteuergewinns über den Strategiezyklus bei 10 bis 15 Prozent liegen.

Im Jahr 2022 kam die Grossbank aber bloss auf einen Zuwachs von 4 Prozent, was zeigt, wie schwierig die profitable Expansion im Finanzsektor momentan insgesamt ist. Im dritten Quartal kam die UBS auf -4 Prozent und über die ersten drei Quartale auf -7 Prozent, wie auch muula.ch berichtete.

Allerdings können einzelne Quartale durchaus Schwankungen unterliegen – das Wachstum in dem Segment betrug im vierten Quartal hohe 88 Prozent.

USA im Fokus

Eines zeigt sich am Jahresabschluss der UBS aber deutlich. Die Situation ist alles andere als schlecht, aber profitables Wachstum ist nicht einfach zu bewerkstelligen. Die Schweizer Grossbank will auf jeden Fall in den USA wachsen, wie muula.ch unlängst publizierte.

Aber auf Kunden, wie den russischen Oligarchen Roman Abramovich, der zum Kundenstamm der Grossbank zumindest gehörte und wie auch muula.ch berichtete, könnte das Kreditinstitut angesichts eines Vorsteuergewinns von zehn Milliarden Dollar in nur einem Jahr wahrscheinlich dennoch getrost verzichten.

31.01.2023/kut.

UBS bekundet Mühe mit den Unternehmenszielen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert