Trump erreicht sein Ziel bei Fed-Chef Powell

Fed-Chef Jerome Powell an einer Medienkonferenz
Fed-Chef Jerome Powell antwortet Fragen von Journalisten. (Bild: PD)

US-Präsident Donald Trump hat seine Handelspolitik darauf ausgerichtet, niedrigere Leitzinsen zu erhalten. Fed-Chef Jerome Powell gehorcht – fast.

US-Präsident Donald Trump hat bei seinem Staatsbesuch in Grossbritannien auf Schloss Windsor ein Geschenk aus seiner amerikanischen Heimat erhalten.

Steigende Inflation stört

Die US-Notenbank Federal Reserve Bank (Fed) senkte unter der Leitung von Jerome Powell um 25 Basispunkte auf die Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent, wie die Fed am Mittwochabend mitteilte.

Die Fed stellt den Mini-Zinsentscheid als einen Kompromiss dar, um zwischen den schlechteren Arbeitsmarktzahlen und zugleich steigender Inflation zu finden.

Die Beschäftigung wurde unlängst deutlich beim Stellenwachstum nach unten korrigiert. Allerdings ging es auch bei den Teuerungswerten stark aufwärts, weit über der Zielmarke der Fed von 2,0 Prozent.

Sparen im Staatshaushalt

Doch die Fed wollte wohl US-Präsident Trump etwas Wind aus den Segeln nehmen.

Dieser hatte seit Monaten eine hohe Zinssenkung gefordert, denn der US-Staat muss bis Ende des Monats rund 9,3 Billionen Dollar an Staatsschulden refinanzieren.

Jeder Prozentpunkt weniger bei den Leitzinsen würde den USA rund 300 Milliarden Dollar pro Jahr an Zinszahlungen sparen, so die Hintergründe für Trumps Forderung.

Niedrige Zinsen helfen neben dem Staat aber den Verbrauchern und Unternehmen auch. Trumps Handelspolitik mit Strafzöllen zielte auf niedrige Teuerung und höhere Arbeitslosigkeit ab, um die US-Zentralbank zur Zinssenkung quasi zu zwingen.

Trump-Reaktion wichtig

Im Fed-Gremium stimmten elf von zwölf Mitgliedern für eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte.

Lediglich das neue Mitglied, der Trump-Vertraute Stephen Miran, sprach sich für eine grössere Leitzinssenkung aus, wie es im Communiqué weiter hiess.

Der kleine Zinsschritt ist also etwas Nachgeben, aber auch nicht richtig. Finanzexperten runzeln teils über die von der Fed angepassten Prognosen die Stirn, weil sie nicht der konservativen Vorgehensweise entsprächen.

Die Frage ist nun, ob Trump sich mit dem Mini-Zinsschritt zufrieden geben wird.

Stimulation durch Geldpolitik

Auf seinem Staatsbesuch in Grossbritannien kann sich der US-Präsident zumindest glücklich schätzen, die Fed zu einem Einlenken bei ihrer Zinspolitik mit hohen Leitzinsen bewegt zu haben.

Seit 9 Monaten hatte die Fed keine Zinssenkungen mehr vorgenommen – nun ist die Stimulation der Weltwirtschaft durch die Geldpolitik eröffnet.

Sicher wird Trump den Fed-Chair Powell bis zu seinem Ausscheiden nicht mehr aus der Verantwortung lassen.

17.09.2025/kut.

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