Drei Länder dominieren ausländische Unternehmen in der Schweiz. Doch zwei Staaten holen enorm auf.
Es sind gigantische Verschiebungen unter der Oberfläche in der Schweizer Geschäftswelt. Die Rangfolge der drei wichtigsten Sitzländer für aktive ausländischer Unternehmensgruppen in der Schweiz blieb zwischen 2014 und 2022 zwar unverändert.
Deutschland, USA und Frankreich
Doch weiter unten gab es grosse Verschiebungen.
Im Jahr 2022 sei mehr als die Hälfte aller Beschäftigten in ausländischen Unternehmensgruppen einem der Top-3-Länder Deutschland (22,3 Prozent), Vereinigte Staaten (19,5 Prozent) und Frankreich (15,1 Prozent) zuzurechnen gewesen, teilte das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Donnerstag mit.
Dieselbe Rangordnung liesse sich auch bezogen auf die Anzahl Unternehmen finden, hiess es weiter.
Italien steigt ab
Diese Konstanz an der Spitze sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zwischen 2014 und 2022 zu bedeutenden Verschiebungen bezüglich der Sitzländer von ausländisch kontrollierten Unternehmen gekommen sei, führten die Statistiker weiter aus.
So habe sich die Anzahl Arbeitsplätze bei Chinesisch kontrollierten Unternehmen nahezu verfünffacht, nämlich von 1848 auf 8872.
Mehr als verdreifacht habe sich auch die Zahl der Beschäftigten in Unternehmen unter luxemburgischer Kontrolle. Sie stieg von 4990 auf 15.507.
Dagegen gab es auch einen Beschäftigungsrückgang bei einer Nation. In Einheiten von italienischen Multinationalen ging es von 15.519 auf 13.173 Arbeitsplätzen nach unten.
Insgesamt stehen ausländisch beherrschte Firmen für rund 40 Prozent der Beschäftigung in der Schweiz.
Gigantische Umsätze
Wie wichtig all solche Angaben sind, verdeutlicht die Bedeutung der ausländischen Konzerne in der Schweiz. Innerhalb der umsatzstärksten Gruppen nehmen ausländisch kontrollierte Multinationale nämlich sogar eine Vormachtstellung ein.
Im Jahr 2021 brachten es alle Firmengruppen um Apple, Siemens, Danone, Gucci, Google, DHL, Kühne & Nagel, Moderna, Microsoft & Co. zusammen auf einen Umsatz von nahezu 2500 Milliarden Franken.
Der Löwenanteil sei mit 1628 Milliarden Franken von ausländischen Multinationalen erwirtschaftet worden und nur ein Drittel von Schweizer Unternehmensgruppen, so das BFS weiter.
Nur wenige Namen
Unter den ausländischen Multinationalen entfällt 89 Prozent des Umsatztotals auf Gruppen, die sehr umsatzstarken Gruppen, also einem Jahresumsatz von 750 Millionen Franken oder mehr, zuzurechnen sind.
Dies sei deshalb eindrücklich, weil diese sehr umsatzstarken Gruppen nicht sehr zahlreich sind: Nur 224 Gruppen, also weniger als zwei Prozent aller 12.326 ausländischen Multinationalen in der Schweiz, überschreiten diese Umsatzschwelle.
Und unter diesen paar Firmen kann es eben auch schnell zu Besitzerwechseln kommen, was in der Schweiz zu tektonischen Verschiebungen in den Statistiken führt.
23.11.2023/kut.