Tausende Schweizer pfeifen auf das Geld für Eltern

Ein Mann mit zwei Kindern auf den Armen in einem Blumenfeld
Viele Schweizer Eltern lassen Elterngeld links liegen. (Symbolbild: J. Liebermann / unsplash)

Die grössten Posten beim Erwerbsersatz sind Mutterschaftsurlaub und Urlaub des anderen Elternteils. Die neueste Statistik zeigt da aber Erstaunliches.

Die Schweiz hat mit viel Aufwand und Streit einen Vaterschaftsurlaub eingeführt, der neben den Müttern zur Geburt eines Kindes in Anspruch genommen werden kann.

Kein Interesse an Geld

Erstmals publizierte das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV nun die Bezugsquoten des Mutterschaftsurlaubs und des Urlaubs des anderen Elternteils vom Jahr der Einführung bis ins Jahr 2023.

Der Mutterschaftsurlaub wurde 2023 von 95 Prozent der anspruchsberechtigten Mütter bezogen, hiess es von der Behörde.

Dies zeigt, dass doch 5 Prozent aller Schweizer Mütter auf das Geld keinen Wert legen.

Anspruch verfallenlassen

Beim Urlaub des anderen Elternteils, um den in der sozial-kalten Schweiz besonders hart gerungen wurde, ist es noch schlimmer.

Die Bezugsquote lag nur bei 77 Prozent der anspruchsberechtigten Eltern. Rund 23 Prozent der «Väter» beziehungsweise des anderen Elternteils pfeifen also auf das Geld.

Einnahmen und Ausgaben der Erwerbsersatzkasse

Rund 126.500 Personen bezogen Erwerbsersatzleistungen bei Elternschaft, geht aus der Statistik zudem hervor.

Rund 64.000 Personen bezogen Mutterschaftsgeld und etwas mehr als 61.000 Personen bezogen den «Vaterschaftsurlaub».

Tausende verzichten demnach aber auf diese Staatsmittel, wenn man die Quoten von 95 und 77 Prozent auf diese Zahlen ansetzt.

Und der Bezug von Vaterschaftsgeld sank gegenüber der Einführung im Jahr 2021 sogar um fast 10 Prozent.

Gewinn steigt um 30 Prozent

Die Einnahmen der Erwerbsersatzordnung, welche vollständig durch Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber finanziert sind, beliefen sich 2024 auf 2,4 Milliarden Franken.

Eltern bekamen davon 1,1 Milliarden Franken als Entschädigungen, der Rest ging zum Erwerbsersatz für Dienstleistungen im Militär, Zivildienst und Zivilschutz drauf.

Unter dem Strich stieg der Gewinn dieses Sozialwerks 2024 um 30,7 Prozent auf 321 Millionen Franken, obwohl die Verwaltungskosten auch um 20 Prozent auf 6 Millionen Franken zulegten.

Rund 2,2 Milliarden Franken liegen zudem noch auf der «hohen Kante».

Anpassungen dringend nötig

Das Ganze ist also zu einer schönen Beschäftigung für Beamte geworden und die bauen es noch kräftig aus. Doch einige Schweizer machen dabei offensichtlich nicht mit, wie die Verfallquoten beim Elternurlaub verdeutlichen.

Genau wie die Familienumlage, die ein administratives Monster in der Schweiz geworden ist, sollte das Land da aber auch über die Bücher gehen.

Beitragssenkungen sind bekanntermassen allemal besser als noch mehr Geldverteilen des Staates.

28.10.2025/kut.

Tausende Schweizer pfeifen auf das Geld für Eltern

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